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Ursache der Ölpest in Kalifornien gefunden

Am 21. Mai 2015 konnten die Experten vor Ort in Santa Barbara den Defekt in der Ölpipeline lokalisieren und ausgraben. Rund um das Leck sind bereits rund 400 Kubikmeter verseuchter Boden abgetragen worden. Doch das ist nicht das größte Problem. Die Umweltschutzorganisationen vor Ort in Kalifornien sehen die weit erheblicheren Schwierigkeiten darin, dass mehr als 77.000 Gallonen (umgerechnet knapp 300.000 Liter) Erdöl in den Pazifik geflossen sind. Von dort aus haben die ölverseuchten Fluten die Strände von Santa Barbara bereits auf einer Länge von 15 Kilometern mit einer dicken Schlammschicht überzogen. Der Ölteppich auf dem Pazifik hat inzwischen eine Fläche von mehr als 130 Quadratkilometern. Er bedroht mehrere kleinere Städte, darunter auch die Strände vom Ventura, Oxnard und Malibu sowie die knapp hundert Kilometer südlich liegende Metropole Los Angeles. Auch die zum Naturschutzgebiet Los Padres National Forest gehörenden Strände werden von der Ölkatastrophe in Kalifornien bedroht.

Die Gefahr einer großen Ölpest in Kalifornien ist noch nicht gebannt

Das Leck in der Pipeline zu stopfen, erweist sich als problematisch, weil sie nicht einfach abgeschaltet werden kann. Die 1987 in Betrieb genommene Pipeline transportiert pro Tag bis zu 6,3 Millionen Liter Erdöl. Der Chef des Betreiberunternehmens Plains All American Pipeline, Greg Armstrong, war am 20. Mai 2015 vor Ort, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Zu seinem Statement gehörte auch eine Entschuldigung. Doch die hilft nicht dabei, die Folgen der Ölkatastrophe in Kalifornien zu beseitigen. Der in Texas ansässige Betreiber der havarierten Ölpipeline fiel schon häufiger durch Verstöße gegen die in den USA geltenden Sicherheits- und Wartungsbestimmungen auf. Allein seit dem Jahr 2006 registrierten die Aufsichtsbehören 175 solcher Verstöße, durch die ein Sachschaden von insgesamt 23 Millionen Dollar verursacht wurde. Dabei traten rund 2,5 Millionen Liter Erdöl aus.

Ölpest in Kalifornien bedroht Tierwelt und Tourismusbranche

Immer wieder treffen die Helfer vor Ort, die nach der Erteilung einer Sondergenehmigung rund um die Uhr arbeiten dürfen, auf tote und lebensgefährlich geschädigte Tiere. Welche Langzeitauswirkungen die Ölkatastrophe in Kalifornien auf die Tierwelt hat, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Eigentlich ist der Memorial Day, der jeweils auf den letzten Montag im Mai fällt, in Kalifornien der Startschuss für die sommerliche Tourismussaison. Santa Barbara ist eines der Tourismuszentren in Kalifornien. Sie trägt nicht umsonst den Beinamen Hauptstadt der „American Riviera“. Santa Barbara zählt sich genau wie Malibu zu den Luxusregionen an der amerikanischen Westküste. Die Fluten vor Santa Barbara gehören zu den Tummelplätzen von Blauwalen und Grauwalen. Außerdem gibt es hier jede Menge Pelikane, die inzwischen so zutraulich sind, dass sie sich von den Einheimischen und Touristen füttern lassen.

Quelle: LA Times

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