Es ist eine Katastrophe in mehrfacher Hinsicht, dass noch immer unzählige und riesige
Buschfeuer in Kanada haben ein unvorstellbares Ausmaß erreicht
Nach den offiziellen Zahlen der kanadischen Regierung lag im vergangenen Jahrzehnt die pro Jahr durch Buschfeuer vernichtete Waldfläche bei rund 2,1 Millionen Hektar. Die Waldbrandsaison 2023 ist noch lange nicht zu Ende, aber trotzdem weist der Nationale Waldbrand-Lagebericht mehr als das Sechsfache dieses Flächendurchschnitts als Opfer der Feuerwalzen aus. Auch die Anzahl der in diesem Jahr bisher registrierten Waldbrände liegt aktuell schon rund 30 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Ein Punkt in der offiziellen Waldbrandstatistik der kanadischen Regierung ist besonders brisant. Derzeit gibt es mehr als 250 Buschfeuer, die von den regionalen Feuerwehren und ihrer Unterstützung aus dem Ausland noch nicht unter Kontrolle gebracht werden konnten. Etwa 200 Brandstellen sind unter Kontrolle, müssen jedoch noch intensiv überwacht werden. Das gibt das Canadian Interagency Forst Fire Centre aktuell an.
Waldbrände werden die Feuerwehren noch einige Zeit beschäftigen
Von einer Entspannung kann trotz der intensiven Löscharbeiten keine Rede sein und es sieht auch nicht so aus, als würde sich das in den nächsten Tagen ändern. Eine besondere Herausforderung liegt in der Vielzahl der aktiven Brände, die bereits Evakuierungen auch in größeren Kommunen erforderlich machten. Ein Blick auf die Echtzeitkarte mit den von der NASA bereitgestellten Daten aus dem FIRMS-System zeigt, dass der gesamte Westen sowie der komplette Südosten von Kanada von den Feuerwalzen in Mitleidenschaft gezogen werden. Es gibt in diesen Regionen kaum Flächen ohne Flammensymbole, obwohl das Informationssystem das Symbol nur für Brände verwendet, die eine Fläche von mehr als 400 Hektar haben. Verwundern muss dieser Stand nicht, denn die meteorologischen Aufzeichnungen bestätigen für den größten Teil Kanadas eine ungewöhnliche Dürre, die bereits im März 2023 begann.
Der Einsatz der Löschkräfte ist beachtlich, denn die diesjährige Waldbrandsaison begann in Kanada bereits im März. Anfang Mai musste in ersten Provinzen wegen der Feuerwalzen der Notstand ausgerufen und die Unterstützung durch die Streitkräfte angefordert werden. Bereits im Juni stand fest, dass 2023 mit einem Rekordvolumen bei der Anzahl der Buschfeuer und der verbrannten Fläche in die Geschichte eingehen würde. Ohne die Unterstützung von mehr als 5.000 Feuerwehrleuten aus anderen Ländern wäre die bisherige Bilanz noch katastrophaler. An der Unterstützung beteiligten sich beispielsweise die USA, Australien, Chile, Costa Rica sowie Portugal, Spanien und Frankreich.
Quelle: NASA, CWFIS, CNN, CBS
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