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TUI: Mitarbeiter fühlen sich nach neuesten Plänen krank

Der Touristikkonzern TUI plant einen Verbund mit der Air-Berlin-Tochter Niki aus Österreich und will auch den Air-Berlin-Großaktionär Etihad mit einbinden. Bei der Belegschaft kommen diese Pläne aber alles andere als gut an. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo spricht sogar von einer „Brüskierung“ der Belegschaft von Tuifly und Verdi von einem „Ausverkauf“ des Charterfliegers. Das Management versucht die Bedenken der Mitarbeiter zu zerstreuen, allerdings bislang ohne Erfolg. Die Mitarbeiter fühlen sich von der Situation offenbar so belastet, dass sie nicht mehr arbeitsfähig sind. Zuletzt wurde sogar der Flugbetrieb durch eine ungewöhnlich hohe Zahl an Krankmeldungen beeinträchtigt.

Scharfe Kritik an TUI durch Gewerkschaften

Insbesondere die Gewerkschaften üben scharfe Kritik an den Plänen von TUI. Nicoley Baublies von der Ufo beispielsweise spricht von einer „Tarifflucht“. Dies habe die Lufthansa-Tochter Eurowings schließlich schon vorgemacht, indem man dort eine Landesgesellschaft in Österreich gegründet habe. Auch von Verdi hagelt es Kritik. Dort lehnt man den Verkauf des Ferienfliegers Tuifly ab. Ebenso wehrt man sich gegen die Eingliederung in ein Holdingmodell, das von Etihad geleitet werden soll. In diesem Zusammenhang befürchtet die Gewerkschaft Verdi massive Einschnitte zu Ungunsten der Belegschaft.

Ebenfalls gab es bereits eine deutliche Positionierung seitens der Vereinigung Cockpit. Dort hieß es: Werde man in eine solche Plattform gedrängt, die unweigerlich mit tariflichen und gesellschaftlichen Nachteilen einhergeht, so müsse TUI mit entsprechend starkem Widerstand seitens der Belegschaft rechnen.

TUIs Management will beruhigen

Das Management des Konzerns versucht natürlich, die Mitarbeiter zu beruhigen. Auch in einem möglichen neuen Verbund soll das Unternehmen Tuifly als Gesellschaft erhalten bleiben, hieß es aus dem Konzern. Auch bestehende Tarifverträge würden dann unberührt bleiben, wie Jochen Büntgen, Tuifly-Geschäftsführer, mitteilte. In einem Schreiben an die Belegschaft erklärt Büntgen außerdem, dass er, sollte Tuifly in den Verbund gehen, auch den Verbund operativ führen wolle.

Ein TUI-Sprecher hatte die Gespräche mit Air Berlin und Etihad bereits offiziell bestätigt. Von Air Berlin selbst gibt es noch keine offiziellen Angaben dazu. Während die Gewerkschaften bei Air Berlin die Notwendigkeit einer Sanierung sehen und diese „positiv begleiten wollen“, sieht es bei TUI anders aus. Dort musste zuletzt jeder dritte Flug mit Verspätung starten, weil der Krankenstand ungewöhnlich hoch war. TUI freute sich lediglich darüber, dass keiner der Flüge gestrichen werden musste.

Quelle: dpa

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