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Telekom-Kündigungen in Niedersachsen: Das sind die Gründe

Immer wieder betont die Politik, dass in Deutschland die Versorgung mit Breitbandanschlüssen ausgebaut werden muss. In Niedersachsen passiert derzeit genau das Gegenteil. Die Telekom kündigt derzeit mehrere Zehntausend VDSL-Verträge und kann den betroffenen Kunden als Alternative lediglich ADSL anbieten.

Auskunft über die Gründe der Kündigung der VDSL-Verträge gibt ein Bericht des Norddeutschen Rundfunks. Danach zeigten die Verhandlungen der Deutschen Telekom mit dem lokalen Anbieter EWE noch keinen Erfolg. Ein derartiger Vertrag wäre jedoch notwendig, um der Telekom weiterhin die Nutzung des durch EWE betriebenen Breitbandnetzes zu ermöglichen. Der NDR nennt eine Zahl von rund 30.000 betroffenen Telekom-Kunden und beruft sich dabei auf Insiderkreise, weil die Telekom keine Zahl offiziell nennen möchte.

Was bedeutet die Rückstufung auf ADSL?

Bei einer Versorgung mit VDSL2 können nach den bisherigen Verträgen der Telekom Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabits pro Sekunde sowohl für den Download als auch den Upload genutzt werden. Theoretisch unterstützt VDSL2 in Anhängigkeit vom angewendeten Profil sogar noch deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten. Beim Profil 30a stehen bis zu 200 Megabits pro Sekunde zur Verfügung. Mit dem Profil 35b können bis zu 400 Megabits pro Sekunde im bidirektionalen Betrieb übertragen werden. Deshalb steht das Kürzel VDSL auch für „Very High Speed Digital Subscriber Line“.

Beim ADSL in der ersten Version liegen die höchstmöglichen Übertragungsraten bei 24 Megabits pro Sekunde im Downstream und 3,5 Megabits pro Sekunde im Upstream (All Digital ADSL2+ und ADSL2+M). Die Rückstufung von VDSL auf ADSL macht sich also besonders stark bei den Kunden bemerkbar, die umfangreiche Inhalte von ihrem Rechner ins Internet übertragen müssen.

Wissenswerte Fakten über die beiden Kontrahenten

Die Telekom Deutschland GmbH hat Verträge über Telefonanschlüsse mit mehr als 20 Millionen Haushalten und Unternehmen in der Bundesrepublik Deutschland abgeschlossen. Weit mehr als die Hälfte dieser Verträge bieten die Nutzung von Breitbandanschlüssen. Die EWE TEL GmbH wurde im Jahr 1996 als Tochter der EWE AG gegründet. Sie ist in Oldenburg ansässig und hat sich als regionaler Kommunikationsdienstleister für Niedersachsen etabliert. Sie bietet DSL-Anschlüsse in mehr als 500 modernisierten Ortsnetzen an. Für den Ausbau der eigenen Netze kaufte das Unternehmen die Teleos GmbH & Co. KG auf und sicherte sich eine Mehrheitsbeteiligung bei osnatel, die im Jahr 2009 zu einer kompletten Übernahme führte.

Quelle: NDR

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