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Südwesten der USA hofft auf El Nino

An der amerikanischen Südwestküste gab es in den letzten Monaten eine Dürre, wie sie die Meteorologen schon seit vielen Jahren nicht mehr verzeichnet haben. Unzählige Busch- und Waldbrände waren nur eine der Folgen. In großen Metropolen musste der Wasserverbrauch per behördlicher Auflage gesenkt werden. Die starken Regenfälle zu Wochenbeginn haben nur eine minimale Entlastung gebracht. Nun hoffen die Menschen auf einen kräftigen El Nino, der diesen Regionen – so die Theorie – mehr Regen als sonst in den Wintermonaten üblich bringen könnte. Anzeichen für einen kräftigen El Nino gibt es bereits seit dem Frühjahr. Die Wassertemperaturen des Pazifiks an der südlichen US-Westküste sind etwas höher als normal. Die bisher erkannten Muster deuten auf eine ähnliche Intensität wie im Jahr 1997 hin.

Wissenschaftler sind sich bei El Nino nicht einig

Ob der Regensturm zu Wochenbeginn einem starken El Nino zuzurechnen ist, darüber sind die Klimaforscher geteilter Meinung. Auch bestehen unterschiedliche Ansichten dazu, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass es durch einen kräftigen El Nino im dürregeplagten Südwesten der USA mehr als gewöhnlich regnet. Ein Blick auf die Statistik weist aus, dass sich ein starker El Nino nur mit etwa 150 mm auf den die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge auswirkt. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat es 22 El Nino-Jahre gegeben. Hat ein El Nino eine leichte bis mittlere Ausprägung (wie es 16 Mal der Fall war), stehen die Chancen auf mehr Niederschläge im Südwesten der USA bei fünfzig Prozent. Dieser Meinung ist John Dumas von Nationalen Wetterdienst. Er verweist darauf, dass es auch das trockenste Jahr in Los Angeles während eines El Ninos gegeben hat. Allerdings haben die beiden kräftigsten El Ninos in den Jahren 1982 und 1997 die Niederschlagsmenge kräftig wachsen lassen und im Süden der Metropole sogar einen Tornado hervor gebracht. Der US-Klimaforscher Bill Patzert ist nach der aktuellen Lage der Meinung, dass sich erst die Wintersaison 2015/2016 an der Südwestküste ähnlich entwickeln könnte wie im Jahr 1997. Für die aktuelle Saison sieht er lediglich eine Chance von etwa 65 Prozent, dass es mehr Niederschläge als gewöhnlich geben könnte.

Welche Wirkung hat El Nino auf das globale Wetter?

Von den von El Nino ausgehenden Auswirkungen sind aktuellen Forschungsergebnissen zufolge etwa drei Viertel des gesamten Gebiets der Erde betroffen. Die deutlichsten Veränderungen bringt El Nino in Südafrika und an der Westküste Südamerikas. Vor der Küste von Peru bewirkt ein stark ausgeprägter El Nino mit steter Regelmäßigkeit ein Planktonsterben, was in der Folge für eine Abwanderung von Fischen sorgt. Australien leidet in Jahren mit einem starken El Nino unter einer extremen Trockenheit. Selbst das Wetter in Europa kann von El Nino beeinflusst werden. Das zeigt ein Blick auf den Winter zum Jahreswechsel 1941/1942, als die Temperaturen deutlich unter dem Langzeitdurchschnitt lagen. Uneinig sind sich die Wissenschaftler, ob der Winter 2010/2011 mit Unmengen an Schnee in Nordamerika und Europa und den eisigen Temperaturen ebenfalls El Nino zuzurechnen ist.

Quelle: LA Times

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