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Statistiken: Mobilfunkverträge im Wandel der Zeit

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Die in einem Mobilfunkvertrag vereinbarten Leistungen haben sich vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten drastisch verändert. Auch die Coronakrise wird dort ihre Spuren hinterlassen.

Die Anfangszeit der Mobilfunkverträge war von hohen Kosten geprägt. Mitte der 1990er Jahre schlug schon die Grundgebühr bei einem solchen Vertrag für einen privaten Wenignutzer mit rund 70 DM zu Buche. Hinzu kamen Gesprächsgebühren, die je nach Vertrag bis zu 69 Pfennig pro Minute betrugen. Mit einem so hohen Aufwand muss sich heute kein Kunde der Mobilfunkprovider mehr belasten. Vor allem der Anteil der variablen Kosten (Gesprächsgebühren und später auch SMS-Gebühren) reduzierte sich mit der Einführung der Flatrate-Tarife zumindest innerhalb des Netzes des gewählten Anbieters. Allerdings umfassten sie ein starr begrenztes Volumen, was bei Vielnutzern mit steter Regelmäßigkeit überschritten wurde und zu Zusatzkosten führte.

Allnet Flats sorgten für die Ausschaltung von Kostenrisiken

Die Chance, Allnet Flatrates zum Sparen nutzen zu können, wurde auf der Fachmesse für Informationstechnik (CeBIT) im Jahr 2007 präsentiert. Kunden konnten sie zu Beginn lediglich beim Anbieter BASE und der freenet AG buchen. Sie kosteten allerdings mit rund 90 Euro ein Vielfaches dessen, was heute für einen solchen Flat-Vertrag fällig ist. Dabei umfassten diese Verträge auch noch nicht alle Leistungen, die mittlerweile bei den Allnet Flats angeboten werden. In der Regel enthielten sie lediglich eine echte Flatrate für Telefonate (in Mobilfunknetze und das deutsche Festnetz) sowie Volumenpakete für den Versand von SMS und den Zugang ins Internet.

Deutschland hing beim Leistungsvolumen der Allnet-Flats hinterher

Das zeigt ein Blick auf die Entwicklung in der Europäischen Union. Nachdem die Roaming-Gebühren innerhalb der EU abgeschafft wurden, gab es erhebliche Unterschiede beim nutzbaren Datenvolumen bei einer Allnet-Flatrate zum Preis von rund 30 Euro. Die Mobilfunkprovider in einem halben Dutzend EU-Ländern setzten keine Beschränkungen beim Datenvolumen. Bei Volumengrenzen war Estland schon 2017 der Spitzenreiter mit 60 Gigabyte. Französische Anbieter erwiesen sich mit einem Datenvolumen von durchschnittlich 50 Gigabyte ebenfalls als spendabel. Kunden in Deutschland kamen wesentlich schlechter weg, denn hier gab es für 30 Euro im Schnitt nur ein Datenvolumen von 6 Gigabyte pro Monat.

Allnet Flatrates bewirken deutliche Kostenverschiebungen

An dieser Stelle sind die Daten des Statistischen Bundesamts interessant. Im Jagr 2007 entfielen in Deutschland pro Haushalt durchschnittlich noch 29,42 Euro ausschließlich auf das Festnetz als Kommunikationsmedium. Bis zum Jahr 2012 reduzierte sich der Anteil auf 8,37 Euro pro Haushalt und Monat. Seither hat die flächendeckende Einführung schneller Mobilfunkstandards dazu geführt, dass immer mehr Haushalte vollständig auf einen Festnetzanschluss verzichten und ihre Kommunikation vollständig über Mobilfunktarife mit Allnet Flatrates abwickeln. Dieser Trend begann mit der Einführung der sogenannten Home Zone durch die Mobilfunkanbieter. Zudem machen preiswerte Allnet Flatrates den Anbietern von Prepaid-SIM-Karten erfolgreich Konkurrenz.

Welchen Einfluss hat die Coronakrise auf die Entwicklung der Allnet-Flatrates?

Dabei zeichnen sich zwei Trends ab. Einerseits sind LTE-Tarife mit einem umfangreichen Datenvolumen (40 oder 60 Gigabyte) gefragt. Besonders beliebt sind dabei Verträge, die eine größtmögliche Flexibilität beim Wechsel zwischen verschiedenen Datenvolumina zulassen. Dafür sorgte einerseits der Wechsel ins Homeoffice. Anderseits trug das Internet-gebunde Homeschooling dazu bei. Beide Faktoren bewirkten außerdem einen Schub bei der Zahl der neu abgeschlossenen DSL-Verträge mit hohen Download- und Upload-Raten (ADSL2+ und VDSL).

Quelle: statista, Destatis, Tarife verschiedener Mobilfunkanbieter

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