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Siebenschläfertag in Deutschland – Wie sind die Prognosen?

Dass vom Wetter am Siebenschläfertag, also allgemein angenommen dem 27. Juni eines jeden Jahres, Prognosen für den gesamten Sommer abgeleitet werden, hat einen guten Grund. Die Tage um dieses Datum herum gelten als sogenannte „meteorologische Singularität“. Damit werden Wetterphänomene bezeichnet, die regelmäßig zu bestimmten Zeiten auftreten. Zur Gruppe der meteorologischen Singularitäten werden beispielsweise auch die Eisheiligen Anfang Mai sowie die Hundstage im August gezählt. Zu diesen Zeiten treten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Umstellungen der Großwetterlage auf, die das Wetter in Deutschland und in Mitteleuropa über mehrere Wochen hinweg bestimmen. Der Begriff meteorologische Singularität wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einem Münchener Klimatologen namens August Schmauß geprägt.

Kalenderkorrektur muss beim Siebenschläfer mit beachtet werden

Mit dem Siebenschläfer ist es wie mit den Wetterprognosen im Hundertjährigen Kalender: Viele Menschen bedenken nicht, dass beides schon vor der Kalenderkorrektur zum Ende des 16. Jahrhunderts entstanden ist. Um die Tag-und-Nacht-Gleiche im Frühjahr wieder mit dem Gregorianischen Kalender in Übereinstimmung zu bringen, wurden im Jahr 1582 im Oktober zehn Tage ausgelassen. Das heißt, dass man zu den Datumsangaben im Hundertjährigen Kalender und zum Siebenschläfer zehn Tage hinzurechnen muss. Theoretisch fällt der Siebenschläfer dadurch also seit der Kalenderreform auf den 7. Juli eines jeden Jahres.

Und genau für diesen Zeitraum konnte über die Wetterstatistiken nachgewiesen werden, dass eine Umstellung der Großwetterlage stattfindet. Die wichtigsten Belege dafür stammen aus der Wetterdatensammlung des ebenfalls in München beheimateten Meteorologen Franz Baur. Er zählt sich zu den Pionieren der längerfristigen Wetterprognosen und konnte belegen, dass das Wetter, welches in Süddeutschland um den 7. Juli hinweg beobachtet wird, üblicherweise bis Mitte August anhält. Die Wahrscheinlichkeit dafür beziffert er mit bis zu siebzig Prozent.

Wie sehen die Prognosen für den Siebenschläfer 2016 aus?

Beachtet man die Kalenderkorrektur und legt den 7. Juli zugrunde, bekommt Süddeutschland nach den aktuellen Langzeitprognosen des DWD einen milden Sommer mit leicht unterdurchschnittlichen Temperaturen und einer häufigen Gewitterneigung. In Berlin wird es danach am 7. Juli mit Temperaturen um die 26 Grad etwas wärmer und auch trockener. Frankfurt am Main platziert sich mit den derzeitigen Prognosen für den „echten“ Siebenschläfer am 7. Juli 2016 genau dazwischen. Dort sollen es um die 25 Grad werden, wobei ein erhebliches Risiko für Gewitter besteht.

Quelle: DWD, Wikipedia

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