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„Sea Watch 3“ darf nicht in Italien einlaufen

Die „Sea Watch 3“ hat 47 Flüchtlinge an Bord. Im aktuell aufziehenden Sturm will sie den nächstmöglichen Hafen anlaufen und Schutz suchen. Doch Italien verweigert dem Schiff das Anlegen.

Das Rettungsschiff der deutschen Hilfsorganisation Sea Watch steuert wegen eines aufziehenden Sturms Italien an. Wie der Sprecher der Organisation, Ruben Neugebauer, der Nachrichtenagentur dpa gegenüber erklärte, sei der „Osten Siziliens der einzige Ort, wo wir erstmal vor dem Sturm geschützter sind“. Allerdings verweigert man dem Rettungsschiff das Einlaufen – sowohl in Italien als auch in Malta.

Italien schließt Häfen für Rettungsschiffe

Die deutsche Hilfsorganisation twitterte, dass man Schutz vor bis zu sieben Meter hohen Wellen suche und startete den Aufruf „Europa, wir brauchen einen sicheren Hafen!“. Doch Italiens Innenminister Matteo Salvini bestätigte, dass die Häfen seines Landes für Rettungsschiffe aller Art geschlossen seien.

Das Hilfsschiff „Sea Watch 3“ fährt unter niederländischer Flagge. Es hat am Samstag Einwanderer und Asylsuchende vor der lybischen Küste aufgenommen. Alle nahegelegenen EU-Länder, also Malta und Italien, verweigern dem Schiff die Einlauferlaubnis, obwohl ein Sturm naht. Zuletzt war die „Sea Watch 3“ in Richtung Sizilien unterwegs.

Italien verweist „Sea Watch 3“ an Frankreich

Luigi Di Maio von der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung, amtierender Vize-Ministerpräsident Italiens, verwies auf Frankreich. Dorthin solle das Schiff Kurs aufnehmen. In Marseille könnten die Insassen an Land gehen, „statt tagelang unnötig in italienischen Gewässern zu warten“.

Nach diesen Aussagen haben insgesamt 20 humanitäre Nichtregierungsorganisationen, wie etwa Save the Children, Amnesty International oder Ärzte ohne Grenzen, einen dringenden Appell an Italien und Europa gerichtet. Man müsse die Menschen „sofort in einen sicheren Hafen“ lassen. Schließlich hätten Sicherheit und Schutz von Menschenleben „oberste Priorität“. Auch Italien und Europa tragen die Verantwortung dafür, dass sich keine „neuen Tragödien“ auf dem Meer abspielen, so die Hilfsorganisationen weiter.

Quelle: AFP

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