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Schnabelwal strandet an Ostseeküste

Ein seltener Schnabelwal ist am Freitag an der Ostseeküste bei Wismar gestrandet. Das insgesamt vier Meter lange Tier wurde von drei Anglern am Anleger in Wohlenberg im Landkreis Nordwestmecklenburg entdeckt. Sie haben mehr als geistesgegenwärtig reagiert, wie Harald Benke, Direktor des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund erklärte, und den Schnabelwal wieder ins tiefer Wasser gebracht.

Nun bleibt zu hoffen, dass das Tier den Weg aus der Wohlenberger Wiek, einem Teil der Wismarer Bucht, findet. Die Angler hatten auch Fotos von dem Tier gemacht. Nach deren Auswertung gehen die Experten davon aus, dass es sich entweder um einen jungen Entenwal oder einen erwachsenen Sowerby-Zweizahnwal handelt. Aufgrund der Flossenform tendieren sie aber eher zum Nördlichen Entenwal.

Schnabelwale sind selten

Die Schnabelwale leben eigentlich in den atlantischen Gewässern. Nach Angaben der Experten sind die Tiere, die durch ihre langgezogene Schnauze charakterisiert werden, sehr selten. Insbesondere der Sowerby-Zweizahnwal kommt heute nur noch selten vor.

Seit 1634 sind nach Angaben des Deutschen Meeresmuseums insgesamt vier Entenwale in Mecklenburg-Vorpommern gefunden worden – allesamt tot. Von 1863 bis 1894 habe man drei Tiere bei Ahlbeck auf Usedom, bei Zingst und Rosenhagen gefunden. 1993 sei sogar ein Mutter-Kalb-Paar bei Hiddensee entdeckt worden – es hat noch gelebt. Allerdings konnte nur das Kalb gerettet werden, die Walkuh überlebte nicht.

Weitere Funde von Schnabelwalen an der Ostsee

1913 strandete auch ein Sowerby-Zweizahnwal vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns, 1992 hat man ein solches Tier vor Dänemarks Küste gefunden. Der Retter in der Not war Andreas Müller. Der Berliner war zu einem Feuerwehrwettkampf an die Küste gereist und hatte das Tier beim Angeln entdeckt.

Zunächst habe Müller angenommen, es handele sich um einen riesigen Fisch. Doch dann wurde ihm klar, dass das so nicht stimmte. Im nur 40 bis 50 Zentimeter tiefen Wasser sei das Tier auf Grund gelaufen und Müller habe zunächst versucht, es selbst zu drehen. Als ihm das aufgrund der Größe des Schnabelwals nicht gelang, habe er zwei weitere, im Wasser stehende Angler zu Hilfe gerufen.

Quelle: SVZ.de

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