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Scammer in Social Networks noch immer sehr aktiv

Die verstärkte Aufklärung zur Vorgehensweise der sogenannten Scammer hat dazu geführt, dass die Menschen in den Social Networks vorsichtiger geworden sind. Da es keine offiziellen Zahlen zu den Geschädigten in Deutschland gibt, kann für die Beurteilung der Trends lediglich die Statistik der australischen Regierung herangezogen werden. Danach scheinen sich die pro Schadensfall verzeichneten finanziellen Verluste in den Monaten Februar bis Mai 2016 im Vergleich zum Januar auf ein Fünftel reduziert zu haben. Doch der Schein trügt. Die Scammer haben die erhöhte Hilfsbereitschaft in der Vorweihnachtszeit verstärkt ausgenutzt und viele dieser Fälle sind erst im Januar entdeckt und berichtet worden.

Die von Scammern verursachten Schäden sind beachtlich

Der allein in Australien von den Scammern angerichtete Gesamtschaden ist nach wie vor sehr hoch. Bis jetzt wurden rund 660 Fälle von Betrug in Social Networks berichtet, bei denen es in etwa 15 Prozent aller Fälle zu finanziellen Verlusten kam. Dabei haben die Betroffenen in Australien allein in den ersten fünf Monaten des Jahres 2016 bereits mehr als eine Million Dollar verloren. Das zeigt, dass die Scammer trotz aller Aufklärung noch bei jedem neunten bis zehnten Betrugsversuch Erfolg haben.
Die Gründe dafür sind vielfältiger Natur. Einer der Hauptgründe ist der Fakt, dass vor allem Facebook noch immer die Meldungen der betroffenen Nutzer sehr häufig ignoriert. Eine spezielle Funktion zum Melden der entdeckten Scammerprofile wurde bis dato nicht integriert. Bei der Meldung über die „normalen“ Betrugshinweise kommt in den meisten Fällen irgendwann eine Nachricht vom Support, dass das beanstandete Profil geprüft und „keine Hinweise auf Betrug“ gefunden worden wären, selbst wenn es sich um Profile handelt, auf denen die betrügerischen Absichten durch offensichtliche Widersprüche in den Profilangaben deutlich werden. Diese Erfahrung haben wir bei eigenen Tests gemacht.

Wer steckt hinter den Scammern?

Bevorzugt werden von den Scammern bei Facebook Nutzer kontaktiert, bei denen es in den Profilen Hinweise darauf gibt, dass Vermögen oder ein hohes Einkommen vorhanden sein könnte. Die Hauptzielgruppe waren lange ausschließlich alleinstehende Frauen mittleren Alters. Inzwischen gelten die Angriffe zunehmend auch Männern. Sie machten in der ersten Jahreshälfte 2016 rund 47 Prozent aller Geschädigten aus.
Bei der Gestaltung ihrer Profile geben sich die Scammer mittlerweile deutlich mehr Mühe. Der Anteil der Facebook-Profile, bei denen Fotos von Prominenten genutzt werden, geht deutlich zurück. Inzwischen bedienen sich die Scammer in den Fotoalben privater Nutzer aller möglichen Netzwerke, womit es immer schwieriger wird, die Betrüger zu entlarven. Neben zahlreichen Betrügern, die sich selbst bereichern möchten, stecken hinter den Scammern leider auch Unterstützer von Terrororganisationen. Das trifft vor allem auf die Nigerian Scammmer zu, bei denen die Gefahr groß ist, dass die erbeuteten Gelder bei der Boko Haram landen.

Quelle: Scamwatch / Australien Government

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