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Ratgeber Büroarbeitsplatz Teil 06: Welche Tonerarten gibt es?

Grundsätzlich wird als Toner das Verbrauchsmaterial für einen Drucker oder ein Multifunktionsgerät mit einem Laserdruckwerk bezeichnet. Im engeren Sinne bezeichnet Toner das Pulver mit den Farbpigmenten, mit dem die auszudruckenden Inhalte auf dem Papier sichtbar gemacht werden. Inzwischen wird diese Kurzbezeichnung auch als Synonym für Tonerkartusche, Tonerkassette und Tonercartridge verwendet. Namenszusätze wie Rebuilt, Refill, Original oder kompatibel geben Hinweise auf die Herkunft und die Art der Herstellung der Toner.

Die Besonderheiten der Rebuilt Toner

Rebuilt, häufig auch Rebuild geschrieben, ist die englische Vokabel für Wiederaufbau. Konkret heißt das, dass für Rebuilt Toner gebrauchte Bauteile wiederaufbereitet werden. Dabei handelt es sich stets um Bauteile von Originaltonern der jeweiligen Druckerhersteller, was ein perfektes Zusammenspiel der Rebuilt Toner mit dem Druckwerk garantiert. Die Wiederaufbereiter kaufen Leerkartuschen aus Sammelsystemen auf und zerlegen sie in ihre Einzelteile. Nach einer gründlichen Reinigung wird jedes Bauteil einer Prüfung auf Verschleißanzeichen unterzogen. Finden sich solche, werden die Bauteile ausgesondert und durch intakte Bauteile ersetzt, wobei gelegentlich auch Neuteile zum Einsatz kommen. Nach der Montage wird Tonerpulver eingefüllt und die Kartusche getestet, bevor sie das Werk des Wiederaufbereiters als Rebuilt Toner verlässt.

Welche Qualität bringen die Rebuilt Toner mit?

Die Techniken der Wiederaufbereitung werden stetig verbessert. Somit steigt auch die Qualität der Rebuilt Toner, die mittlerweile mit der Qualität der Originaltoner der Druckerhersteller identisch ist. Teilweise bieten Rebuilt Toner sogar eine bessere Druckqualität, weil hochwertigeres Tonerpulver verwendet wird. Das gilt quer durch alle Druckermarken vom Brother-Toner über den Lexmark-Toner bis hin zum Kyocera-Toner und HP-Toner. Auch der Nutzerkomfort der Rebuilt Toner kann mit dem Originaltoner mithalten, da die europäischen Wiederaufbereiter dafür sorgen, dass bei einer Sicherung durch einen Chip beim Rebuilt Toner auch ein funktionierender Chip zur Nutzung der Füllstandsanzeige mit an Bord ist.

Rebuilt Toner bietet erhebliche Kostenvorteile

Hier ist natürlich der erste Fakt, dass Rebuilt Toner trotz der mit dem Original vergleichbaren Qualität eine enorme Kostenersparnis bietet. Je nach Druckermodell kann sie zwischen 30 und 80 Prozent der Kosten des Druckens mit den Originaltonern liegen. Dort kommt auch zum Tragen, dass die Rebuilt Toner fast durchweg eine größere Reichweite als die Originaltoner haben, weil die Wiederaufbereiter die volle Kapazität des eigentlichen Vorratsbehälters ausnutzen. Das wiederum spart durch die seltener notwendigen Tonerwechsel auch Zeit für die Wartung der Drucker und Multifunktionsgeräte. Wenn gebrauchte Tonerkartuschen in Sammelsysteme gegeben und zu Rebuilt Toner verarbeitet werden, sparen die Nutzer Teile der Müllgebühren ein und werden für die Rückgabe der Leerkartuschen sogar noch belohnt, was eine weitere Senkung der Druckkosten bewirkt.

Mit Rebuilt Toner sind Umweltvorteile verbunden

Warum sollen wertvolle Rohstoffe im Müll landen, wenn sie gut auch weiterverwendet werden können? Das wäre in mehrfacher Hinsicht Unsinn. Der in einer vermeintlich leeren Kartusche immer enthaltene Resttoner muss einer speziellen Entsorgung zugeführt werden, weil auf dem normalen Müll von ihm erhebliche Risiken für eine Verseuchung des Bodens und in der Folge des Grundwassers ausgehen. Nur bei wenigen Druckermodellen gibt es einen separaten Behälter für den Resttoner. In den meisten Fällen ist dieser Resttonerbehälter in die Tonerkartusche integriert. Die in den Tonerkartuschen enthaltenen Materialien sind ebenfall wertvoll und sollten deshalb nicht bei einer einmaligen Nutzung verschwendet werden. Vor allem geht es hier um das Erdöl in den Gehäusen sowie die Edelmetalle im technischen Innenleben der Tonercartridges. Eine Mehrfachverwendung in Rebuilt Toner oder bei Verschleißanzeichen die Weitergabe zum Shreddern und Einschmelzen macht hier einerseits wegen der hohen Preise und der begrenzten Verfügbarkeit Sinn.

Die Unterschiede zwischen Rebuilt Toner und Refill Toner

Rebuilt Toner und Refill Toner haben eine Gemeinsamkeit: Beide bestehen aus gebrauchten Teilen. Allerdings unterscheiden sie sich von der Art der Aufbereitung, was auch gravierende Unterschiede bei der erzielbaren Druckqualität sowie bei der Zuverlässigkeit nach sich zieht. Im Gegensatz zur Aufbereitung zu Rebuilt Toner erfolgt bei Refill Toner jedoch keine Demontage und Prüfung einzelner Bauteile. Bei Refill Toner besteht die Wiederaufbereitung lediglich aus den Arbeitsschritten Reinigung und Befüllung mit Tonerpulver. Das führt in der Praxis dazu, dass der Rebuilt Toner dem Refill Toner in den Punkten Zuverlässigkeit und Druckqualität deutlich überlegen ist.

Was unterscheidet Rebuilt Toner und kompatible Toner?

Wer sich kompatible Toner als Druckerzubehör bestellt, der bekommt keine umweltfreundlichen wiederaufbereiteten Produkte, wie das beim Rebuilt Toner der Fall ist. Als kompatible Toner werden von Drittherstellern nachgebaute Tonerkartuschen bezeichnet, die eine ähnliche Qualität wie die Originale haben können. Dort finden sich jedoch große Unterschiede zwischen den einzelnen Herstellern. Bei europäischen und insbesondere deutschen Herstellern ist die Qualität durchweg gut. Hersteller kompatibler Toner aus Asien dagegen legen in aller Regel keinen Wert auf Qualität, sondern achten lediglich darauf, dass sie ihre „Kampfpreise“ halten können. Da bleibt meistens auch die Rücksicht auf die Umwelt komplett auf der Strecke. Diese „Kampfpreis-Toner“ bieten keine gute Zuverlässigkeit und einige der Hersteller missachten die Regelungen zum Patentrecht, was bei den europäischen Produzenten kompatibler Toner nicht der Fall ist. Auch beim Rebuilt Toner geht der Nutzer keine rechtlichen Risiken ein.

Die verschiedenen Toner und die Auswirkungen auf die Druckergarantie

Originaltoner haben keine Auswirkungen auf die Druckergarantie. Das trifft auch auf die Rebuilt Toner zu, bei denen viele Hersteller ihre Kunden sogar noch mit einer separaten Garantie absichern, obwohl es bisher keine Rebuilt Toner gibt, bei denen eine Rückrufaktion wegen Druckwerksschäden notwendig geworden wäre. Es wäre auch Unsinn, würden sich die Druckerhersteller bei Garantiefällen gegen eine Regulierung sträuben, da die Rebuilt Toner fast vollständig aus Originalteilen bestehen. Bei den Billigtonern aus Asien gibt es dagegen fast immer Probleme mit den Druckerherstellern, wenn es zu Druckwerksschäden durch die Toner gekommen ist. Auf die Garantie der Hersteller der Billigtoner sollte man sich auch nicht verlassen, denn hier lautet die Devise „Papier ist geduldig“. In der Praxis lassen sich hier Ansprüche an die Produzenten kaum durchsetzen. Die deutschen und europäischen Hersteller der Rebuilt Toner wickeln Haftungsfälle dagegen sehr unbürokratisch und schnell ab.

Fazit: Mit Rebuilt Toner sind Sie in jeder Hinsicht am besten beraten, weil Sie hier eine gute Qualität zum fairen Preis und einen zuverlässigen vertraglichen Schutz für den Fall eines Druckwerksschadens bekommen. Und sollte einer der Rebuilt Toner einmal den Dienst verweigern, können Sie ihn bei den meisten Fällen unbürokratisch und schnell umtauschen.

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