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Polizei gelingt weltweit Schlag gegen die Nutzer von BlackShades

Immer wieder haben sich in der Vergangenheit die Besitzer von Computern gewundert, wenn plötzlich ihr Rechner blockiert war, und sie zur Zahlung eines „Lösegelds“ aufgefordert wurden. Urheber waren in den meisten Fällen die Hacker, die das Programm BlackShades nutzten. Bei einer weltweiten Razzia wurden nun mehrere Hundert Hacker festgenommen.

Wie kam der Erfolg der Ermittler bei BlackShades zustande?

Insgesamt wurde weltweit in sechzehn Ländern ermittelt. Die Fahndung richtete sich einerseits gegen die Urheber von BlackShades, aber andererseits auch gegen die Händler und Anwender. Bei einer nahezu zeitgleichen Razzia wurden rund 360 Wohnungen und Geschäftsräume in Deutschland, der Schweiz, Frankeich, Italien, Großbritannien sowie in Chile, in Kanada und den USA durchsucht. Dabei kam es zu knapp hundert Festnahmen. Der Erfolg der internationalen Fahnder besteht aber auch darin, dass sie Speichermedien mit der Schadsoftware BlackShades und damit bestückte Rechner beschlagnahmen konnten. Mehrere Tausend Hacker stehen dadurch ohne Equipment da und können vorerst keinen weiteren Schaden anrichten. Nebenher fanden die Ermittler auch illegale Waffen und Drogen.

Welches Schadenspotential hat das Hackerprogramm Black Shades?

Mit BlackShades können Cyberkriminelle nicht nur von jedem Ort der Welt aus einen Rechner blockieren. Das Schadprogramm bietet ihnen auch die Möglichkeit, die angeschlossene oder eingebaute Webcam zu aktivieren. Ebenso ist BlackShades in der Lage, komplette Websites zum Absturz zu bringen oder die Nutzerdaten auf der Festplatte zu verschlüsseln. Mit BlackShades können de facto sämtliche Funktionen eines Computers ferngesteuert werden. Es wäre also auch möglich, komplexe Druckaufträge zu erteilen oder sich im Mailprogramm des Computerbesitzers im Adressverzeichnis zu bedienen.

BlackShades richtet in vielfältiger Weise Schaden an

Die Schadsoftware BlackShades wird zum Preis von rund siebzig Euro unter den Hackern gehandelt. Sie müssen sich nicht einmal Gedanken zum Erpresserbrief für die die „Strafzahlung“ für die Freischaltung der Rechner oder die Dekodierung der infizierten Daten machen, denn ein Muster liegt der Schadsoftware gleich bei. Glücklicherweise hat nicht jeder Hacker das Können von BlackShades komplett ausgenutzt. Vor allem in Frankreich stießen die Ermittler auf zahlreiche Nutzer, die damit „nur“ Onlinegames gehackt haben. Eine saftige Strafe dürfte allerdings einem Niederländer drohen. Er nutzte BlackShades dazu, um heimlich junge Frauen und Mädchen über deren Webcams zu beobachten. Immerhin hat er dafür rund 2.000 Rechner mit der Schadsoftware infiziert. Auch Accounts bei Facebook lassen sich mit dem Hackerprogramm knacken. Das zeigt wieder einmal, wie wichtig ein guter Virenschutz für den Rechner ist.

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