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Nickelhaltiges Kinderspielzeug

Metallspielzeuge für den Nachwuchs sind zu stark mit Nickel belastet. Das geht jetzt aus dem Jahresbericht des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hervor. Demnach wurde der zulässige Grenzwert für Nickel in Metallspielzeugen bei jeder fünften im letzten Jahr untersuchten Probe überschritten. In dem Bericht ist weiter die Rede von einem einzelnen Metallbaukasten, bei dem die Belastung den Grenzwert sogar um das 200-Fache überstieg.

Nickel in Kinderspielzeug – oft Allergieauslöser

Problematisch ist Nickel im Kinderspielzeug vor allem deshalb, weil der Stoff allergische Reaktionen auslösen kann. Bei empfindlichen Menschen führt der Kontakt mit Nickel zu Juckreiz, Ausschlag und Hautrötungen. Gut zehn Prozent aller Kinder sind von diesen Problemen laut Bundesamt betroffen. Gerd Fricke, zuständiger BVL-Abteilungsleiter mahnte, dass die „Hersteller von Metallspielzeug endlich wirksame Maßnahmen zur Reduzierung des Nickel-Gehalts“ ergreifen müssten.

Laut der Behörde ist dabei nicht entscheidend, wie hoch die Gesamtkonzentration von Nickel im Spielzeug selbst ist, sondern wie viel des Stoffs beim Spielen freigesetzt wird. Das kann etwa durch die Berührung des Spielzeugs mit feuchten Händen der Fall sein. Fricke beklagte, dass die derzeit gemessenen Werte „eindeutig zu hoch“ sind. In den letzten Jahren haben weder Hersteller noch Importeure ihre diesbezüglichen Pflichten erfüllt. Denn schon 2012 hatte das Bundesamt in seinem Jahresbericht einen ähnlich hohen Anteil von Grenzwertüberschreitungen festgestellt.

Gegen die Vorwürfe der Behörde wehrt sich der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie (DVSI). Die Nickel-Grenzwerte, die laut BVL vorgegeben sind, orientieren sich an Gegenständen, die ständigen Hautkontakt haben, wie Ohrringe und Brillen. Spielzeug jedoch sei eben dafür nicht gedacht, so DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil. So gibt es nur einen kurzen Hautkontakt, wenn der Stoff sich etwa in der Achse eines Spielzeugautos befindet. Trotzdem, so Brobeil weiter, verzichten immer mehr Hersteller mittlerweile komplett auf Nickel, denn auch sie sehen ein, dass „Spielzeugsicherheit oberste Priorität hat“.

Auch bei Lebensmitteln gibt es Probleme

Das BVL geht in seinem Jahresbericht allerdings nicht nur auf Belastungen von Kinderspielzeug ein. Ebenfalls untersuchte man Nahrungsmittel und Gebrauchsgegenstände. Im vergangenen Jahr sank der Anteil der Proben, die das BVL beanstanden musste, auf 12,1 Prozent. 2007 lag dieser Anteil noch bei 14,8 Prozent. In über der Hälfte der bemängelten Verstöße waren es Kennzeichnungs- und Aufmachungsvorschriften, die nicht korrekt erfüllt wurden. Lediglich bei 16 Prozent der Proben wurden mikrobiologische Verunreinigungen gefunden.

Trotzdem gibt es im Jahresbericht einige explizit aufgeführte Lebensmittel, aufgrund derer es zu vermehrten Gesundheitsproblemen kommen kann. Zu ihnen gehört das Hähnchenfleisch. Statt der früher üblichen Salmonellen ist es heute mit Campylobacter-Keimen verunreinigt. Diese Erreger konnten 2016 in 77 Prozent der untersuchten Masthähnchen nachgewiesen werden. Bei jeder vierten Probe lag die Belastung über den neuen EU-Grenzwerten. Allerdings gelten diese Grenzwerte erst ab 2018.

Leber, insbesondere Lamm- und Schafsleber, ist laut BVL mit hohen Umweltgift-Konzentrationen, wie Dioxin, belastet. Der hohe Vitamin-A-Wert wird ebenfalls kritisiert, da eine chronische Überversorgung mit diesem Vitamin zu Leberschäden führen kann. Insbesondere Schwangere sollten auf Leber verzichten, zu viel Vitamin A kann nämlich beim Embryo auch zu Fehlbildungen führen.

Als bedenklich stuft das BVL auch die Rohmilch-Zapfanlagen bei vielen Bauern ein. Diese sind zwar immer beliebter, allerdings wies auch jede fünfte der hier untersuchten Proben eine hohe Keimbelastung auf. Krankheitserreger, darunter Listerien und E.Coli traten ebenfalls häufig auf. Generell muss Rohmilch daher vor dem Verzehr abgekocht werden.

Quelle: dpa

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