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Neue Mogelpackung des Monats gekürt

Sweet and tasty ice cream made of fruits and yogurt

Wenn der Inhalt sinkt und der Preis steigt, dann müssen Verbraucher mehr Geld für ein Produkt zahlen. Doch leicht erkennbar ist das oft nicht.

Deshalb deckt unter anderem die Verbraucherzentrale Hamburg in regelmäßigen Abständen solche Tricksereien auf. Im April 2024 hat das Speiseeis Cremissimo Bourbon Vanille von Unilever den Titel „Mogelpackung des Monats“ gewonnen. Die Familienpackung beinhaltet normalerweise 1.300 Milliliter Eis. Bei Penny ist die Sorte allerdings nur noch in einer 900 Milliliter-Dose zum gleichen Preis erhältlich. Das entspricht einer Preissteigerung von rund 44 Prozent.

Unterschiedliche Verpackungsgrößen

Bei Rewe ist die Situation noch grotesker: Dort stehen beide Packungsgrößen nebeneinander – zum gleichen Preis. Wer hier versehentlich zur falschen Verpackung greift, zahlt deutlich drauf. Bei Kaufland sollen Verbraucher die kleinere Packung ebenfalls schon entdeckt haben. Bei den übrigen Eissorten der Cremissimo-Reihe hat der Hersteller die Packungsgrößen bereits von 900 auf 825 Milliliter reduziert – bei unverändertem Preis. Das entspricht einer Preissteigerung von neun Prozent.

Auf Nachfrage der Verbraucherzentrale Hamburg zur Sorte Cremissimo Bourbon Vanille hieß es von Unilever, dass man auch weiterhin die große Familienpackung anbiete. Dass es nun kleinere Packungen gäbe, liege daran, dass man anderen Kundenwünschen ebenfalls gerecht werden wolle. Zudem führe man ständig Verbesserungen an seinen Produkten durch. Man habe etwa den Anteil an Soße und Stückchen in fast allen Eissorten erhöht. „Diese Produktverbesserungen führen zu einem Mehrkostenaufwand und damit zu einer Reduzierung der Füllmengen“, heißt es weiter.

Verbraucherzentrale erbost über versteckte Preiserhöhung

Die Verbraucherzentrale Hamburg allerdings lässt diese Erklärung von Unilever nicht gelten. Die Reduzierung der Füllmengen sei keine zwingende Konsequenz einer Veränderung an der Rezeptur. Stattdessen sehen Hersteller und Handel die Mogelpackungen als Mittel an, um Preiserhöhungen zu verstecken.

Die Verbraucherschützer gaben zwar an, dass sich minimale Veränderungen bei den Zutatenmengen ergeben hätten, aber diese würden keine Preiserhöhungen in der genannten Größenordnung rechtfertigen.

Zudem bemängeln die Verbraucherschützer, dass es nicht nur Verbesserungen gibt. Beim Schokoeis etwa wurde zwar der Anteil der Schokoladensoße von 15 auf 16 Prozent erhöht, dafür aber der Kakaoanteil in den Schokostücken von 70 auf 50 Prozent reduziert.

Quelle: awi

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