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Neues Gesetz gegen die Altersdiskriminierung in Kraft

In der Medienwirtschaft stellt die Altersdiskriminierung mittlerweile ein echtes Problem dar. Das hat in den USA die Gewerkschaften auf den Plan gerufen. Der SAG-AFTRA, von der die Film- und Fernsehschaffenden vertreten werden, ist es gelungen, die Landesregierung von Kalifornien zur Verabschiedung eines Gesetzes zu motivieren, mit welchem die Altersdiskriminierung zuerst einmal bei den Schauspielern bekämpft werden soll. Das Gesetz wurde vom kalifornischen Gouverneur am 23. September 2016 unter der Registriernummer AB 1687 in Kraft gesetzt. Es betrifft vor allem die Betreiber von Websites, auf denen Angaben zu den Schauspielern gemacht werden.

Was besagt das neue Gesetz zur Altersdiskriminierung?

Hauptsächlich zielt das neue Gesetz gegen die Altersdiskriminierung in der Unterhaltungsbranche auf die Websites ab, über welche Produzenten Schauspieler für ihre Projekte akquirieren könnten. Vorwiegend trifft es die Betreiber von Datenbanken wie beispielsweise die im Jahr 1998 von Amazon übernommene Seite Internet Movie Database (IMDb), auf der im Jahr 2015 stolze 3,5 Millionen Filme und Serien sowie rund 6,5 Millionen Medienschaffende vorgestellt wurden. Dort sind auch Biografien mit hinterlegt. Stellen die vorgestellten Personen den Antrag, müssen die Angaben zum Geburtsjahr und Alter entfernt werden. Das heißt, es könnten durchaus auch Lexika wie Wikipedia und Duckipedia von den neuen Regelungen betroffen sein.

Die Betreiber von deutschsprachigen Datenbanken können das Gesetz ebenfalls nicht ignorieren. Wird ein Schauspieler aufgrund der dortigen Altersangaben nicht beschäftigt und er wohnt in Kalifornien, dann gilt Kalifornien als Schadensort und die dortigen Gerichte sind zuständig. Das heißt, dass bei Streitigkeiten auch das dort gültige Recht angewendet wird. Nach der Aufforderung haben die Betreiber der Websites fünf Tage Zeit, die Altersangaben zu löschen. Dieser Aufforderung sollten auch die Betreiber deutscher Websites besser nachkommen.

Wissenswertes über die SAG-AFTRA

Die Gewerkschaft SAG-AFTRA entstand im Jahr 2012, als die vorherigen Gewerkschaften Screen Actors Guild (SAG) und die American Federation of Television and Radio Artists (AFTRA) zusammengelegt wurden. Die SAG-AFTRA vertritt aktuell die Interessen von rund 160.000 Film- und Fernsehschaffenden in den USA. Sie gilt unter den Vertretern der Medienbranche als sehr harter Verhandlungspartner und hat in den letzten Jahren vor allem kräftige Steigerungen der von den Produktionsstudios zu zahlenden Zuschüsse für die Sozialversicherung der Mitglieder erreicht. Diese müssen in den USA (anders als in Deutschland) auch für freischaffende Künstler auf der Basis der Nettogage gezahlt werden.

Quelle: gov.ca.gov, sagaftra.org

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