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Michael Moore: Warum Donald Trump die Wahl gewonnen hat

Schon im Sommer 2016 prognostizierte der amerikanische Filmproduzent Michael Moore den Wahlsieg von Donald Trump. In seinem eigenen Blog begann er die Prognose mit dem Hinweis: „Ich bin traurig, schlechte Nachrichten überbringen zu müssen.“ In seinem Blogpost bezeichnete er den künftigen US-Präsidenten wörtlich als „Teilzeitclown“ und „Vollzeit-Soziopath“. Moore konnte schon damals seine Prognose des Wahlsiegs sehr konkret begründen.

Sein wichtigster Hinweis bezog sich auf die Wahlbeteiligung. Dort sah er schon damals das Problem, dass viele der potentiellen Clinton-Wähler ihre Stimme aufgrund der lokal sehr langen Wartezeiten an den Wahllokalen nicht abgeben würden. Diese Wartezeiten sind vor allem in den Vierteln sehr lang, in denen besonders viele Schwarze, Hispaniolas oder ärmere Menschen leben. Sie können nicht einfach vom Job fernbleiben, denn die Wahl des US-Präsidenten fand an einem ganz normalen Arbeitstag statt. Die Anhänger Trumps stammen überwiegend aus der Mittelschicht, die es sich durchaus leisten konnte, am Wahltag frei zu nehmen.

Welche weiteren Gründe benannte Michael Moore?

Den Knackpunkt auf dem Weg zum Stuhl des US-Präsidenten sah Michael Moore schon im Frühsommer in den US-Bundesländern Michigan, Ohio, Pennsylvania und Wisconsin. Dort sind immense Industrien ansässig, die weitere Nachteile durch die Etablierung von Freihandelsabkommen hätten hinnehmen müssen. Ihnen kam Donald Trump mit seiner Ablehnung dieser Freizügigkeit gerade recht. Und so wurden genau diese vier Staaten zum „Zünglein an der Waage“. Sie gehören zu den Bundesländern, die grundsätzlich eher demokratisch wählen. Doch bei der Präsidentenwahl gingen die Stimmen der von dort zu stellenden Wahlmänner komplett an den republikanischen Kandidaten Donald Trump.

Als weiteren entscheidenden Punkt benannte Michael Moore eine enttäuschte Männerwelt, die sich in den USA ihre Dominanz erhalten will. Mit der Forcierung der Gleichstellung von Mann und Frau hatte sich schon Robert Nixon heftige Kritik eingehandelt. Inzwischen beweisen die Statistiken, dass Donald Trump tatsächlich mehr Stimmen von Männern erhalten hat. Sie wollten offenbar lediglich verhindern, dass mit Hillary Clinton erstmals eine Frau auf dem Stuhl des US-Präsidenten sitzt. Hinzu kam Clintons Haltung zum Irakkrieg. Außerdem ging Michael Moore schon in seinem Statement im Juni 2016 davon aus, dass Hillary Clinton die Mailaffaire zum Verhängnis werden könnte. Dass diese von FBI-Chef nur wenige Tage vor der Wahl noch einmal in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt wurde, scheint sich tatsächlich äußerst negativ ausgewirkt zu haben.

Außerdem beschrieb Michael Moore in seinem Blogpost mit dem prognostizierten Trump-Sieg eine ganze Reihe von Protestwählern. Er machte sie vor allem unter den jungen Wählern ausfindig, die in der Wahl von Donald Trump eigentlich nur die Rebellion gegen die Überzeugung ihrer Eltern zum Ausdruck bringen wollen. Auch das scheinen die demografischen Daten zur Wahl des US-Präsidenten zu bestätigen. Die Mehrheit der Trump-Wähler waren junge Menschen, während die mittleren und älteren Generationen mehrheitlich für Hillary Clinton stimmten. Michael Moore bezeichnet dieses Phänomen als das Austesten und Überschreiten von Grenzen.

Wer ist Michael Moore?

Michael Moore wurde 1954 im US-Bundesstaat Michigan als Nachkomme irischer und britischer Einwanderer geboren. Er studierte an der staatlichen Universität Michigan Journalismus. Inzwischen ist er vor allem durch sein Repertoire an Dokumentarfilmen bekannt. Dazu gehören beispielsweise „Unsere feindlichen Nachbarn“, „The Awful Truth“, „Fahrenheit 9/11“ und zuletzt „Michael Moore in TrumpLand“. Mit seiner Dokumentation „Bowling for Columbine“ errang er im Jahr 2003 sogar einen Academy Award.

Quelle: michaelmoore.com

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