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Laptop-Verbot im Flieger kann gesamte Wirtschaft teuer zu stehen kommen

Aus den USA heißt es, dass Laptops im Flieger auch bei Flugstarts von europäischen Flughäfen aus verboten werden sollen. Insbesondere Geschäftsleute hätten dann ein massives Problem, da sie die Flugzeit oftmals zum Arbeiten nutzen. Die gesamte deutsche Wirtschaft könnte unter einem Laptop-Bann im Flieger zu leiden haben, warnt der Geschäftsreiseverband VDR.

Was das Laptop-Verbot im Flieger für Folgen hätte

So geht der VDR davon aus, dass viele Unternehmen, die derzeit Mitarbeiter für bestimmte geschäftliche Zwecke in die USA schicken, davon absehen und auf elektronische Kommunikationsmedien umsteigen. Damit würden die Fluggesellschaften von deutlichen Buchungsrückgängen betroffen sein. Die Produktivität der Manager, die während des Fluges nicht mehr arbeiten können, würde sinken.

Wie Hans-Ingo Biehl, Hauptgeschäftsführer des VDR erklärte, brauche man zum Arbeiten eben mehr als nur ein Smartphone. Zudem erwarteten die Firmen, dass die Mitarbeiter einen Teil der Reisezeit für die Arbeit nutzten, sei es, um sich auf die bevorstehenden Gespräche einzustellen oder eine Präsentation vorzubereiten.

Wie Biehl vorrechnete, würde durch das Laptop-Verbot im Flieger die Produktivität deutlich zurückgehen. Er geht von 720.000 Geschäftsreisenden in die USA aus. Dabei müsste man drei Stunden Arbeitszeit pro Flug in die USA einrechnen, wobei Biehl einen Stundensatz von 75 Euro zugrunde legte. Insgesamt würde das Laptop-Verbot nach dieser Rechnung 160 Millionen Euro Produktivitätsverlust mit sich bringen.

VDR hat ernsthafte Bedenken gegen Laptop-Verbot

Bisher hat der VDR noch keine Umfrage zu dem Thema unter den Mitgliedsunternehmen gestartet. Allerdings stehen diese jährlich für ein Reiseaufkommen im Wert von rund zehn Milliarden Euro. Zudem sei es in der Regel keine Option, den Firmen-Laptop aus der Hand zu geben. Dort befinden sich hochsensible Daten, die keinesfalls in die falschen Hände geraten dürfen. Dass aber ein 100-prozentiger Schutz vor Gepäckdiebstahl nicht gewährleistet werden kann, zeigen die zahlreichen Verluste von Koffern Jahr für Jahr. Im Fall der Geschäftsreisenden wären aber nicht nur die Koffer, sondern auch die Geschäftsgeheimnisse gleich mit weg.

Außerdem kritisiert der VDR die Lagerung der Laptops und anderer elektronischer Geräte im Gepäckraum. Es wird keine erhöhte Sicherheit geboten. Vielmehr steige die Brandgefahr bei Hunderten übereinander gestapelten Akkus. Biehl sieht daher ein Laptop-Verbot für Starts von deutschen Flughäfen als „puren Aktionismus“ an. Die Sicherheitsvorschriften in Deutschland genügten höchsten Anforderungen, sie sind ohnehin mit dem US-Heimatschutz abgestimmt und können jederzeit technisch weiterentwickelt und ausgeweitet werden. Deshalb hofft Biehl noch auf eine Einigung beim Spitzengespräch der EU mit den US-Behörden.

Quelle: dpa

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