Der Fall von United Airlines ist noch immer in aller Munde: Ein Passagier wurde auf äußerst unsanfte Weise aus einem überbuchten Flugzeug entfernt. Der Imageschaden bei der Airline ist enorm. Jetzt hat Konkurrent Delta reagiert und seinen Mitarbeitern bei überbuchten Flügen mehr Spielraum verschafft. So dürfen Delta-Mitarbeiter Passagieren, die für einen Flieger überzählig sind, künftig bis zu 10.000 US-Dollar, also rund 9.400 Euro, zahlen, wenn sie auf ihren Flug verzichten. Empfohlen wird jedoch zunächst eine geringere Summe von etwa 2.000 Euro, die den Passagieren angeboten werden soll.
Massive Erhöhung der Entschädigung bei Delta
Bisher zahlte man lediglich 800 US-Dollar an Passagiere, die auf ihren Flug verzichteten. Die neue 10.000 US-Dollar-Grenze ersetzt die bisherige Grenze von 1.350 US-Dollar. Sie darf allerdings nur von den Vorgesetzten angeboten werden. Delta Airlines will mit den großzügigen Entschädigungszahlen ähnliche Vorfälle wie bei United Airlines vermeiden.
Vor gut einer Woche hatte sich der 69-jährige David Dao geweigert, seinen Sitzplatz in einer United Airlines Maschine wieder freizugeben, weil diese überbucht war. Von Polizeibeamten aus Chicago wurde er daraufhin gewaltsam aus dem Flugzeug geschleift. Nach Angaben von Daos Anwalt sei dem Fluggast dabei unter anderem das Nasenbein gebrochen worden. Der Arzt, der aus Vietnam stammt und seit vielen Jahren in den USA lebt, will jetzt United Airlines verklagen.
United Airlines hat zu kämpfen
Entsprechend groß ist der Imageschaden bei United Airlines. Dieser wird sogar noch dadurch vergrößert, dass Dao aus Vietnam stammt. Deshalb sind jetzt bereits erste Vermutungen laut geworden, der Rauswurf des Mannes könne auch rassistische Hintergründe haben.
United Airlines wollte den Schaden gering halten und kündigte daher an, allen an Bord befindlichen Passagieren eine Entschädigung zu zahlen. Trotzdem konnte dies nicht verhindern, dass das Image von United Airlines massiv gelitten hat und die Aktie des Unternehmens in den Keller rutschte.
Quelle: AFP
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