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Konsumlaune in Deutschland trübt sich weiter ein

Euro-Banknoten

Der Konsumklimaindex in Deutschland liegt auf einem historisch niedrigen Level. Ein solches Niveau wurde zuletzt während der globalen Finanzkrise 2008 erreicht.

Eine Erholung ist beim Konsumklima in Deutschland nicht in Sicht. Nach einem Index von -26,7 im Oktober 2023 gehen die aus repräsentativen Umfragen ermittelten Werte von einem Konsumklimaindex von – 28,1 im November 2023 aus. Das ergaben Befragungen, die von der Gesellschaft für Konsumforschung (kurz GfK) in der zweiten und dritten Oktoberwoche 2023 durchgeführt wurden.

Wie belastet das Konsumklima den Handel und die Wirtschaft?

Ein Aspekt, der die Konsumlaune bestimmt, ist die Neigung zum Sparen. Sie hat in den aktuellen Befragungen noch einmal um 0,5 Punkte zugelegt und liegt nunmehr im Ausblick für den November bei 8,5 Zählern. Auch die Bereitschaft zu Anschaffungen bleibt mit – 16,3 Punkten auf einem niedrigen Niveau. Dieses unterdurchschnittliche Level wird bereits seit dem Herbst 2022 in nahezu unverändertem Ausmaß beobachtet. Das heißt, an ein deutliches Wachstum der Ausgaben in Konsumgüter ist derzeit nicht zu denken, sondern das Gegenteil ist der Fall. Die sinkende Nachfrage belastet sowohl den Einzelhandel und Großhandel als auch die Hersteller. Viele Vertreter/-innen dieser Bereiche machen sich deshalb jetzt schon Gedanken zu den möglichen Auswirkungen auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft.

Warum ist das Konsumklima in Deutschland derzeit so schlecht?

Die Gesellschaft für Konsumforschung spricht wörtlich von einem „Würgegriff der Inflation“. Zwar lag die Inflationsrate im September 2023 mit 4,5 Prozent deutlich unter dem Wert des Vormonats, aber dennoch weit unter den Zielwerten der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie strebt eine Inflationsrate von 2 Prozent pro Jahr als optimale Größenordnung an. Aktuell sind vor allen die hohen Preise im Lebensmittelbereich das Hauptproblem. Ab Januar 2024 drohen höhere Energiepreise, weil dann planmäßig Steuerbegünstigungen wegfallen werden.

Große Unsicherheit bei Einkommen und Arbeitsplatz

Gleichzeitig sinken die Einkommenserwartungen in Deutschland. Der Index verlor bei der jüngsten Umfrage im Vergleich zum Vormonat 4 Punkte und liegt aktuell bei – 15,3 Punkten. In vielen Haushalten steht also die Frage, wie bei gleichbleibendem Einkommen die als Folge der Inflation steigenden Kosten bewältigt werden können. Doch es kommt ein weiterer Fakt hinzu. Die Stagnation der Wirtschaft und die zunehmende Arbeitslosenquote verstärken zusammen mit Nachrichten von ersten Massenentlassungen und Standortschließungen die Angst vor einem Verlust des Jobs. Diese wird zusätzlich forciert durch die Trends bei der Insolvenzanmeldung von Unternehmen.

Quelle: GfK

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