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Kommt Homöopathie-Verbot für Krankenkassen?

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbacher fordert ein Verbot für Krankenkassen, homöopathische Leistungen zu übernehmen. Dies sei „im Sinne der Vernunft und Aufklärung“ nötig. Anders sieht das dagegen die CDU.

Lauterbach erklärte gegenüber dem „Tagesspiegel“, dass man „in der GroKo darüber reden“ müsse. In Deutschland sind die gesetzlichen Krankenkassen zwar nicht dazu verpflichtet, für Homöopathie zu bezahlen, allerdings können sie die Kosten freiwillig übernehmen.

Homöopathie laut Lauterbach nicht medizinisch sinnvoll

Lauterbach untermauert seine Forderungen damit, dass auch freiwillige Leistungen der Kassen „wirtschaftlich und medizinisch sinnvoll“ sein müssten. Dabei verweist er gleich auf einen ähnlichen Vorstoß unseres Nachbarn Frankreich. Die Oberste Gesundheitsbehörde Frankreichs (HAS) schätzt, dass die Mittel aus der Homöopathie wissenschaftlich betrachtet nicht ausreichend wirken. Zuvor hatte das französische Gesundheitsministerium die HAS mit der Prüfung der homöopathischen Behandlungen beauftragt. Demnach ist es sehr wahrscheinlich, dass in Frankreich die Kostenübernahme dieser alternativen Behandlungsmethoden demnächst abgeschafft wird.

Lauterbach twitterte daraufhin dass es „im Sinne der Vernunft und der Aufklärung sowie des Patientenschutzes…auch in Deutschland falsch“ sei, „dass Kassen aus Marketinggründen Homöopathie bezahlen“. Die Forderung von Karl Lauterbach ist dabei nicht neu, denn schon vor neun Jahren sprach er sich gegen die Kostenübernahme aus.

Unterstützt wird seine Forderung vom Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA). In diesem wird über die Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen entschieden. Josef Hecken, GBA-Vorsitzender, erklärte dazu, dass man Behandlungsmethoden, für deren Wirksamkeit und Nutzen es keine eindeutigen Belege gibt, nicht noch dadurch „adeln“ sollte, dass sie von den Kassen bezahlt werden.

CDU stellt sich gegen Forderung von Lauterbach

Die CDU dagegen sträubt sich gegen den Vorschlag Lauterbachs. Karin Maag, gesundheitspolitische Sprecherin der Union, sieht es als falsch an, dass man nun auch noch die freiwilligen Leistungen der Kassen einschränken will.

Sie sprach davon, „keinen Kreuzzug gegen Heilpraktiker und Naturheilverfahren“ zu führen. Stattdessen müsse man den Patienten die Entscheidungsfreiheit lassen. Jens Spahn, heute Gesundheitsminister der Regierung, zeigte sich dagegen schon 2010 offen für den Vorschlag, die Kostenübernahme abzuschaffen.

Quelle: dpa

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