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Klimawandel: Welche Versicherungen gewinnen an Bedeutung?

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Der Klimawandel zeichnet sich sehr deutlich ab. Immense Schäden durch Unwetter machen einen Blick auf den Umfang der vorhandenen Versicherungen erforderlich.

Zu den Folgen des Klimawandels in Deutschland zählten in den letzten Wochen nicht nur Starkregenfälle mit massiven Flutschäden. Die Tornadoliste des Meteorologen Thomas Sävert weist allein für die ersten beiden Augustwochen 2021 in Deutschland neun bestätigte Tornados aus. Der (Stand 17. August 2021) zuletzt gemeldete Tornado brachte es auf eine Stärke von F2 und richtete im Landkreis Aurich in Niedersachsen am 16. August 2021 erhebliche Schäden an. Hinzu kommen an die zehn Verdachtsfälle, bei denen derzeit noch untersucht wird, ob es sich tatsächlich um Tornados gehandelt hat. Verschont bleibt davon keine Region Deutschlands, denn die Meldungen reichen vom Bodensee im Süden bis an die Nord- und Ostsee im Norden.

Welche Schadenssummen verursacht der Klimawandel bei Versicherungen?

Normalerweise haben die Versicherungen nach den Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) pro Jahr unwetterbedingte Schäden in Höhe von rund 3,7 Milliarden Euro pro Jahr zu regulieren. Das Jahr 2020 lag mit rund 2,5 Milliarden Euro deutlich unter dem langjährigen Mittelwert. Doch die Bilanz des laufenden Jahres wird ganz anders ausfallen. Allein die Folgen der Fluten in Rheinland-Pfalz, Sachsen und Nordrhein-Westfalen dürften bei den Versicherungen 2021 die Bilanzen erheblich belasten. Allein die Schäden durch die Unwetter im Juni 2021 kosten die Versicherungen rund 1,7 Milliarden Euro. Die Regulierungssummen durch die Starkregenfälle im Juli belaufen sich nach ersten Schätzungen auf ein Vielfaches dieser Summe. Bisherige Spitzenwerte stammen nach den Zahlen des GDV aus den Jahren 1990 (11,1 Milliarden Euro), 2002 (10,9 Milliarden Euro) und 2013 (9,3 Milliarden Euro). Mit Blick auf die Unwetterschäden des laufenden Jahres, könnte 2021 einen neuen Rekord aufstellen. Allein die Folgen der Hochwasserkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz kalkuliert der GDV nach ersten Erhebungen mit von den Versicherungen zu regulierenden Schäden von bis zu 5 Milliarden Euro. Die Hochwasser in Sachsen und Bayern sind dabei noch nicht berücksichtigt.

Welche Versicherungen sind am intensivsten betroffen?

Im privaten Bereich entfällt die höchste Last auf die Anbieter von Wohngebäudeversicherungen, Hausratversicherungen und Fahrzeugversicherungen (Kasko). Im gewerblichen Bereich sind es hauptsächlich Gebäudeversicherungen, Inventarversicherungen und Anbieter von Policen, in denen die Folgen von Betriebsunterbrechungen abgesichert sind. Hinzu kommen sowohl im privaten als auch gewerblichen Bereich die Schäden, die von Gesellschaften reguliert werden müssen, die Elektronikversicherungen für Solaranlagen anbieten. Allerdings besteht beim Versicherungsschutz in Deutschland an vielen Stellen ein erhebliches Defizit. Die meisten Unternehmen und Haushalte haben zwar einen Schutz gegen die Folgen von Sturm und Hagel, besitzen aber keinen ausreichenden Schutz gegen andere Elementarschäden wie beispielsweise Hochwasser und Starkregen. Deshalb gibt es mittlerweile eine Diskussion über die Frage, ob eine solche Police künftig zu einer Pflichtversicherung werden soll.

Quelle: GDV, AFP, Tornadoliste

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