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Kein Urheberrecht für Affen

Der Makake Naruto hat ein Selfie geschossen und an diesem stünde ihm auch das Urheberrecht zu, war sich die Tierschutzorganisation Peta sicher und setzte sich für den Affen ein. Nun ist man vor einem US-Gericht mit der Klage gescheitert. Im Urteil hieß es, dass US-Kongress und Präsident grundsätzlich zwar auch Schutzgesetze auf Tiere ausweiten können, dies aber beim Urheberrecht nicht der Fall sei. Daher habe Naruto kein Copyright an seinen Fotos, erklärte Bundesrichter William Orrick bereits am Mittwoch.

Worum ging es beim Urheberrechtsstreit für Affe Naruto?

In dem Streit ging es um den Affen Naruto von der indonesischen Insel Sulawesi, der ein Selfie geschossen hatte. Der britische Fotograf David Slater hatte 2011 ebenfalls eine Serie von Tierbildern auf der Insel geschossen. Später machte er daraus ein Buch und fügte auch zwei der von Naruto selbst aufgenommenen Porträts mit ein. Im letzten Jahr gingen die Bilder des Affen um die Welt.

Bereits im September reagierte die Tierschutzorganisation Peta darauf und strengte im Namen Narutos eine Copyright-Klage an. Man forderte, dass Naruto selbst als Urheber und Eigentümer des Bildes anerkannt werde. In der Klagebegründung stützt sich Peta auf das amerikanische Urheberrechtsgesetz. Dieses verbiete nicht, dass ein Tier das Copyright erhält und so stünde es Naruto ebenso wie jedem anderen Menschen zu.

Der Fotograf Slater argumentiert natürlich anders. Er habe das Stativ aufgebaut und sei nur für wenige Minuten weggegangen. In dieser Zeit habe Naruto die Kamera an sich gerissen und die Fotos geschossen. Außerdem klagte Slater darüber, dass die Fotos im Internet weit verbreitet wurden. Dadurch hätten weniger Menschen sein Buch gekauft und so hätte er auch noch Einnaheeinbußen.

Peta kämpft weiter für Narutos Urheberrecht

Vor dem Gericht bekam nun der Fotograf Recht. Peta gibt sich mit dem Urteil aber nicht zufrieden. Peta-Sprecher Peter Höffken gab bereits im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ bekannt, dass man weiter für Narutos Urheberrecht kämpfen werde. Zudem sieht Peta, obwohl das Gericht in San Francisco Naruto das Urheberrecht absprach, das aktuelle Urteil als Meilenstein an. Dieser gilt für den Weg, Tieren bestimmte Grundrechte einzuräumen, wie sie auch Menschen haben. Höffken betonte in diesem Zusammenhang, dass Tiere nicht „etwas“, sondern „jemand“ seien.

Quelle: Focus

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