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Internet Movie Database erlaubt Entfernung von Geburtsnamen

Die Änderung der Namensrichtlinie der Internet Movie Database bestätigte Betreiber Amazon in einem Statement gegenüber dem US-Magazin „Variety“. Das Vorbild könnte Schule machen und die Suche nach biografischen Daten der Künstler erschweren.

Die Bemühungen der Künstlervereinigungen um die Entfernung persönlicher Daten von Künstlern aus Internetplattformen sind nicht neu. Sie starteten, nachdem zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler bemerkt hatten, dass sie allein wegen ihres Alters keine Engagements mehr bekamen. Jetzt wollen Transgender eine Benachteiligung durch die Veröffentlichung persönlicher Daten verhindern.

Was soll sich beim Umgang mit den Geburtsnamen ändern?

Die Künstlervereinigungen fordern, dass die Veröffentlichung von Geburtsnamen nur noch mit Zustimmung der Betroffenen erfolgen darf. Amazon will die neue Regelung freiwillig in der Internet Movie Database anwenden. Wer nicht möchte, dass sein oder ihr Geburtsname veröffentlicht wird, kann beim Kundendienst eine Löschung beantragen. Dieser Weg steht ab sofort nicht nur den Künstlerinnen und Künstlern offen, die sich zur Gruppe der Transgender zählen. Das „Dead Naming“ steht allen Künstlern und in der Medienbranche tätigen Menschen als Option zur Verfügung. Nach einem Antrag an den Kundendienst entscheidet Amazon als Betreiber der Internet Movie Database für den Einzelfall, ob der Geburtsname gelöscht wird oder nicht. Eine Ausnahme von dieser neuen Regelung gilt für Künstler, die unter mehreren Namen agiert haben. Gehört dazu auch der Geburtsname, bleibt er weiterhin als Angabe in Klammern sichtbar.

Eine Pflicht zur Entfernung der Geburtsnamen würde große Kreise ziehen

Dass sich Amazon von sich aus zu dieser Vorgehensweise entschieden hat, ist nicht verwunderlich. Erst im Jahr 2018 legte das Unternehmen eine Klage gegen ein kalifornisches Gesetz ein, welches den Betreibern von abopflichtigen Datenbanken verbietet, das Alter der Schauspieler aus den dort hinterlegten Angaben zu entfernen, auch wenn die Betroffenen das verlangen. Die Betreiber der Internet Movie Database halten dieses Gesetz für verfassungswidrig. Sollten die Betreiber der Internet Movie Database mit der Klage Erfolg haben, droht den Betreibern zahlreicher Websites ein Haufen Arbeit. Das würde bedeuten, dass die Künstler von allen Websites die Entfernung der Altersangaben und der Angaben zum Geburtsnamen verlangen können. Davon wären dann auch Wikipedia und Co. betroffen. Medien hätten für ihre Nachrichten künftig nur noch die Chance, das Alter der Künstler beispielsweise über öffentlich zugängliche Jahrbücher von Universitäten herauszubekommen. Alternativ könnten sie das Alter von Schauspielern, Regisseuren, Drehbuchautoren und Produzenten über die Angaben zu den ersten Filmen und Serien schätzen.

Quelle: imdb,Variety

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