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Höhere Kosten für Verbraucher durch Klimaschutzziele?

Der Klimaschutz könnte Verbrauchern künftig noch teurer zu stehen kommen. Insbesondere Autofahrer und Mieter seien von möglichen Neuregelungen betroffen. Im Entwurf für einen „Klimaschutzplan 2050“, der Reuters am Dienstag vorlag, hieß es, dass die Verursacher von Umweltschäden derzeit noch nicht ausreichend für diese zahlen. Bis zum Sommer 2017 wolle die Regierung daher ein Konzept entwickeln, welches Abgaben und Umlagen im Verkehr vorsieht.

Ökostrom-Ausbau muss schneller werden

In dem Papier heißt es weiter, dass zu prüfen sei, ob zusätzliche Abgaben auf fossile Kraft- und Heizstoffe dazu führen könnten, dass die Nachfrage nach umwelt- und klimaschonenden Technologien ansteige. Außerdem müsse der Ökostrom-Ausbau schneller vorangetrieben werden, will man die in Paris beschlossenen Klimaziele erreichen. Vor dem Jahr 2050 müsse dafür auch die Kohlestromversorgung beendet werden.

Ziel ist es, einen nahezu kompletten Verzicht auf den Ausstoß von Treibhausgasen zu erreichen. Bereits in den nächsten Tagen will man den Entwurf in die Abstimmung mit den anderen Ressorts geben. Allerdings wird schon jetzt mit Widerstand gerechnet.

Ausstieg aus Kohlestrom deutlich vor 2050 geplant

Neben dem Ausstieg aus der Kohlestrom-Erzeugung deutlich vor 2050 sieht der aktuelle Entwurf vor, dass die Kraftwerke ihren Kohlendioxid-Ausstoß bis 2030 gegenüber dem Jahr 2014 halbieren müssten. Dies sei aber nur möglich, wenn an den Kraftwerken entsprechende Eingriffe vorgenommen werden. Eine Kommission „Klimaschutz und Vollendung der Energiewende“ soll dafür Empfehlungen erarbeiten, mit denen Regionen und Beschäftigte keiner zu großen Härte unterliegen.

Die Solarförderung müsse verbessert werden, heißt es in dem Papier weiter. Bis 2030 solle die Ökostrom-Erzeugung zudem um 75 Prozent ausgeweitet werden, so dass im Jahr 2030 bis zu 60 Prozent des Stromverbrauchs über alternative Energiequellen abgedeckt sei. Auch die Förderung zu Forschungszwecken, insbesondere was Speichertechniken angeht, müsse in den kommenden zehn Jahren verdoppelt werden.

Ebenfalls wird in dem Entwurf festgehalten, wie viel CO2 einzelne Sektoren ausstoßen dürfen. Beim Verkehr heißt das, dass der CO2-Ausstoß um 40 Prozent verringert werden muss. Mit Ökostrom betriebene Autos sollen beim Erreichen dieses Ziels helfen. Außerdem sollen auf Diesel und Benzin, die fossilen Kraftstoffe, zusätzliche Abgaben erfolgen.

In der Industrie soll der CO2-Ausstoß bis 2030 um 30 Prozent gesenkt werden. Dafür werden energieeffizientere Anlagen benötigt. All diese Maßnahmen sind laut dem Reuters vorliegenden Papier nötig, um die Klimaschutzziele, die in Paris beschlossen wurden, zu erfüllen. Dort heißt es, dass die Weltgemeinschaft in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts die CO2-Produktion vollständig einstellen soll. Deutschland hat sich mit dem vorliegenden Papier das Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis 2050 um 95 Prozent gegenüber 1990 abzusenken.

Quelle: Reuters

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