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Handwerk fordert Förderungen für Erwerb des Führerscheins

Student driver sign on top of car at stoplight

Im Handwerk kommt kaum jemand ohne einen Führerschein aus. Doch der ist teuer, weshalb die Berufsverbände Alarm schlagen und Zuschüsse fordern.
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Das Handwerk in Deutschland leidet (wie viele andere Branchen auch) unter einem anhaltenden Fachkräftemangel. Nur die Ausbildung von Nachwuchs allein kann den Mangel jedoch nicht beheben. Handwerker sind im Arbeitsalltag dringend auf einen Führerschein angewiesen, mit dem sie zumindest einen Lieferwagen fahren können. Doch den können sich viele Nachwuchshandwerker nicht leisten. Deshalb macht der Zentralverband des Deutschen Handwerks (kurz ZDH) Forderungen für Zuschüsse für den Führerscheinerwerb auf.

Warum sieht der ZDH die Notwendigkeit für Zuschüsse zum Führerschein?

Bisher wird bei solchen Forderungen stets auf das vergleichsweise kostengünstige Deutschlandticket verwiesen. Doch das ist keine echte Alternative, denn Handwerkerinnen und Handwerker müssen Werkzeuge und Materialien zu ihren Arbeitsstellen mitnehmen. Selbst beim Arbeitsweg schließt das Deutschlandticket die vorhandene Mobilitätslücke nicht. Vor allem in ländlichen Regionen reicht dafür ein Blick auf die Fahrpläne aus. Züge und Busse fahren vielerorts beispielsweise nicht am zeitigen Morgen oder am Abend. Zahlreiche Orte werden über Schulbusse versorgt, die in den Ferien nicht fahren. Diese Begründungen gab Jörg Dittrich (Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks) in einem ausführlichen Interview mit der Redaktion der WAZ an. Vor dem Problem der immer schwieriger werdenden Finanzierbarkeit des Führerscheins steht jedoch nicht nur das Handwerk. Beispielsweise der Nachwuchs im Bereich der mobilen Kranken- und Altenpflege sieht sich mit einer identischen Herausforderung konfrontiert.

Wie hoch sind die Kosten für den Führerschein aktuell?

Auskünfte dazu liefern die Resultate einer Umfrage von Führerscheinneulingen, die vom ADAC veröffentlicht wurden. Danach haben zuletzt 46 Prozent der Befragten zwischen 2.500 und 3.000 Euro (inklusive Antrag, Sehtest, Fahrstunden und Prüfgebühren) für den Erwerb des PKW-Führerscheins bezahlt. Bei rund 26 Prozent lagen die Kosten sogar noch höher. Lediglich 21 Prozent gaben an, weniger als 2.500 Euro Gesamtkosten für den Führerscheinerwerb aufgewendet zu haben. Vor Beginn der Zeit der hohen Inflationsraten infolge des Ukrainekrieges konnten noch rund 48 Prozent den PKW-Führerschein für weniger als 2.500 Euro in den Händen halten. Auffällig ist dabei ein deutliches Preisgefälle von Süd nach Nord und von West nach Ost. Die Konsequenz der Preissteigerungen ist, dass zuletzt nur noch rund 22 Prozent aller Führerscheinneulinge den Erwerb komplett selbst finanzieren konnten. Vor 3 Jahren lag dieser Anteil mit 47 Prozent deutlich höher.

Quelle: ZDH, ADAC

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