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Grubenunglück in der Ukraine – Behörden rechnen mit zahlreichen Toten

Das Unglück ereignete sich in einem Kohlebergwerk in der ukrainischen Stadt Sasjadko. Dort kam es am Morgen des 4. März 2015 zu einer heftigen Explosion, die von Methangas verursacht wurde. Bisher sind zwei tote Bergmänner gefunden worden. 45 weitere Bergleute gelten derzeit noch als vermisst. Das Ministerium für Katastrophenschutz sprach in Interviews sogar von siebzig eingeschlossenen Bergleuten. Wie groß die Chancen sind, sie lebend zu bergen, lässt sich momentan kaum abschätzen. Experten gehen allerdings davon aus, dass die Chancen nahe Null liegen.

Rettungsarbeiten werden durch die lokalen Auseinandersetzungen behindert

Arsenij Petrowytsch Jazenjuk, der ukrainische Ministerpräsident, hat sofort Rettungskräfte des Katastrophenschutzes und des Energieministeriums in Marsch gesetzt. Doch die Rettungstruppen konnten zu dem Kohlebergwerk in Sasjadko nicht vordringen, weil sie von den pro-russischen Rebellengruppen aufgehalten wurden. Dadurch sinken die Chancen der eingeschlossenen Bergleute, nach dem Grubenunglück lebend gerettet zu werden, dramatisch weiter. Deshalb hat sich Jazenjuk via Twitter bereits an die Öffentlichkeit gewendet und die Rebellen gebeten, den Zugang zum Bergwerk für die Rettungskräfte frei zu geben. Die Angehörigen der beim Grubenunglück in Sasjadko eingeschlossenen Bergleute beschweren sich indessen bereits bei den vor Ort befindlichen Journalisten, dass sie von den Betreibern der Grube und den Behörden kaum Informationen zum Stand der Bergungsarbeiten bekommen. Viele von ihnen haben die Nachricht vom Grubenunglück aus den Medien erhalten. Die Betreiber des Bergewerks hielten es offenbar nicht für notwendig, die Angehörigen zu benachrichtigen.

Es ist nicht das erste Grubenunglück dieser Art in Sasjadko

Als Ursache der Explosion in dem Bergwerk werden derzeit die mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen vermutet. Das im Eigentum von Juchim Swjahilski stehende Bergwerk war bereits 2007 durch eine Methangasexplosion in die Schlagzeilen geraten. Damals waren über hundert Todesopfer zu beklagen. Zu Jahresbeginn 2015 waren knapp 500 Bergleute unter Tage eingeschlossen, nachdem der Einschlag einer Granate die Stromversorgung des Bergwerks lahm gelegt hatte. Die Grube in Sasjadko gehört zu den größten Bergwerken in der Ukraine. Sie befindet sich unweit des Airports Donezk, um den heftig gekämpft wird. Von den Kämpfen war immer wieder auch das Bergwerk mit betroffen.

Quelle: Stern

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