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Gibt es demnächst neue Streiks in den Kindergärten?

Eltern mit kleinen Kindern sollten sich vorsorglich auf einen neuerlichen Erzieherstreik einstellen. Der Grund dafür ist, dass von der GEW und Verdi der Schlichterspruch abgelehnt wurde. Der Schlichtungsversuch wurde Ende Juni 2015 vorgelegt, nachdem es einen mehrwöchigen Erzieherstreik gegeben hatte. Nach dem Schlichterspruch sollen Sozialarbeiter und Erzieher bis zu 4,5 Prozent mehr Lohn bekommen.

Gewerkschaften reagierten mit Mitgliederbefragungen

Die Führung der Gewerkschaften Verdi und GEW war sich offenbar bereits bei der Vorlage des Schlichterspruchs sicher, dass die vorgeschlagenen Bedingungen von ihren betroffenen Mitgliedern so nicht akzeptiert werden würden. Deshalb leiteten beide Gewerkschaften eine Umfrage unter den Mitgliedern ein. Das Ergebnis war eindeutig: Rund 70 Prozent sprachen sich gegen die Annahme des Schlichterspruchs aus. Daraufhin wurde in Fulda eine Delegiertenkonferenz für Beratungen über das weitere Vorgehen einberufen. Entscheidend bei der Frage, ob es einen neuen Erzieherstreik gibt, sind die Ergebnisse des Treffens, das am 11. August 2015 mit der Bundestarifkommission stattfinden wird. Danach wäre sehr schnell ein Erzieherstreik durch die Verdi-Mitglieder möglich. Bei einer Urabstimmung über einen weiteren Erzieherstreik gab es bei der GEW nicht die notwendige Mehrheit.

Warum lehnen die Gewerkschaften den Schlichterspruch ab?

Allein mit Lohnerhöhungen zwischen zwei und 4,5 Prozent sind beide Gewerkschaften nicht zufrieden. Bei den massiven Streiks im zweiten Quartal 2015 waren vor allem Änderungen bei der Zuordnung zu den einzelnen Tarifgruppen für die rund 240.000 Betroffenen gefordert worden. Diesem Anspruch sind Georg Milbradt und Herbert Schmalstieg bei der Erarbeitung des Schlichtungsvorschlags offensichtlich nicht gerecht geworden.

Quelle: Focus

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