Nachdem am 2. April 2014 bestätigt wurde, dass der Flugschreiber des Fluges Germanwings 4U9525 gefunden ist und ausgewertet wird, wurde es zur traurigen Gewissheit: Copilot Andreas Lubitz hat den Airbus A320 mit voller Absicht in den Berghang der französischen Alpen krachen lassen. Bereits im Vorfeld hatte es Hinweise darauf gegeben, die von der französischen Staatsanwalt offiziell bestätigt worden waren. Danach hatte sich der Copilot des Fluges Germanwings 4U9525 in den Tagen vor dem Absturz im Internet zu den Themen Suizid und Verriegelung der Cockpittür des Airbus A320 informiert. Das geht aus der Auswertung der Aktivitäten auf dem Tablet hervor, das bei der Durchsuchung der Wohnsitze von Andreas Lubitz beschlagnahmt worden war.
Bewusstlosigkeit des Copiloten des Fluges 4A9525 ist ausgeschlossen
Bisher hatten die Staatsanwaltschaft und auch die Vertreter der Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Cockpit nicht hundertprozentig ausgeschlossen, dass Andreas Lubitz eventuell während des Sinkfluges handlungsunfähig gewesen sein könnte. Doch die ersten Auswertungen des Flugschreibers des Fluges Germanwings 4U9525 beweisen eindeutig, dass das nicht der Fall gewesen sein kann. Andreas Lubitz hat während der acht Minuten Sinkflug bis zum Aufprall mehrmals die Einstellungen des Autopiloten verändert. Diese Veränderungen hatten zum Ziel, die Geschwindigkeit des Airbus A320 stufenweise zu erhöhen. Damit steht fest: Der Copilot war während dieser Zeit handlungsfähig und bei Bewusstsein.
Kritik an den Eignungstests für Piloten wird immer lauter
Derzeit gibt es heftige Diskussionen, wie die Eignungstests für Piloten optimiert werden könnten. Doch egal, was dort verändert wird, eine absolute Sicherheit kann und wird es nicht geben. Ein Grund dafür ist, dass spezielle Workshops und Seminare für die Vorbereitung auf den DLR-Test angeboten werden. Dabei lernen die künftigen Piloten, sich so zu verstellen, dass sie den DLR-Test bestehen. Diese Vorgehensweise ist nicht neu. Auf den deutschen Straßen sind unzählige Autofahrer unterwegs, die die MPU ebenfalls nur durch solche Vorbereitungskurse bestanden haben. Der Mensch ist und bleibt ein Individuum mit einem freien Willen. Und dieser Wille kann sich jederzeit ändern. Gründe dafür können persönliche Probleme aber auch Unzufriedenheit mit der Gesellschaft und/oder den Arbeitsbedingungen sein. Im Extremfall kann eine einzige Nachricht die Einstellung eines Menschen zum Leben komplett ändern. Das lässt sich auch durch noch so ausgereifte Testmethoden nicht vollständig ausschließen. Letztlich wird der Luftfahrt nichts anderes übrig bleiben, als die Technik der Flugzeuge selbst immer weiter zu verbessern, um gefährliche Manipulationen der Piloten zu verhindern.
Quelle: Focus, Tagesspiegel
Wir beenden unsere Berichterstattung zum Flug Germanwings 4U9525 mit diesem Beitrag, da wir den Angehörigen der Opfer die Gelegenheit geben möchten, in Ruhe trauern zu können.
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