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Karstadt kommt mit weniger Kündigungen aus

Die angeschlagene Warenhauskette Karstadt muss saniert werden, das ist mittlerweile Jedermann klar. Bis zum Februar diesen Jahres gingen Gewerkschaften von rund 1.400 betriebsbedingten Kündigungen aus, die mit der Sanierung kommen sollten. Doch jetzt gibt ausgerechnet Miguel Müllenbach, Finanzvorstand bei Karstadt bekannt, dass die Zahl der nötigen Kündigungen reduziert werden konnte. In einem Mitarbeiterbrief, der der dpa auszugsweise vorliegen soll, heißt es von Müllenbach, dass man in den letzten Wochen intensiv nach sozialverträglichen und einvernehmlichen Lösungen gesucht habe, um die Zahl der nötigen Kündigungen zu reduzieren. Statt der ursprünglich 1.400 Kündigungen müsse man voraussichtlich nur noch 960 Kündigungen aussprechen.

Weiter heißt es in Müllenbachs Schreiben, dass der Stellenabbau im Rahmen der Sanierung notwendig sei, auch wenn es schmerzhaft sei, so viele Mitarbeiter zu entlassen. Doch nur, wenn man daran festhalte, könne man die Warenhauskette langfristig wieder gesunden lassen. Am vergangenen Samstag habe man die Kündigungen versandt, wie Müllenbach erklärte. Vor allem in der Administration sollten Stellen gestrichen, Prozesse vereinfacht und Hierarchien abgeschafft werden. Zudem soll es im Rahmen der Sanierung deutliche Veränderungen im Sortiment geben und auch der Vertrieb soll deutlich umgebaut werden.

Karstadt will mit 2,5 Millionen Euro Fonds die Kündigungen abmildern

Die Gewerkschaft Verdi gab an, dass der Konzern 2,5 Millionen Euro in einen Fonds einzahlen wolle, der für die von der Kündigung betroffenen Mitarbeiter zur Verfügung stehe. Dies sei in einem entsprechenden Tarifsozialplan so festgelegt worden, den die Gewerkschaft mit dem Konzern ausgehandelt hatte. Die Karstadt-Mitarbeiter, die nach der Kündigung in den kommenden Monaten in eine Transfergesellschaft wechseln, sollen je 2.300 Euro aus dem Fonds erhalten, um so die sozialen Härten abzumildern.

Arno Peukes, Verhandlungsführer bei Verdi, erklärte, dass ihm bewusst sei, dass die Folgen der Arbeitslosigkeit nicht vollständig abgefedert werden könnten. Aber zumindest ein Teil der sozialen Härten könne durch den Tarifsozialplan abgemildert werden. Der Gewerkschafter gab an, dass mittlerweile gut 900 Mitarbeiter ihre Kündigung erhalten haben. Zudem seien sehr viele weitere Stellen sozialverträglich abgebaut worden. Seinen Angaben zufolge kam es so zu einem gesamten Stellenabbau von 2.400 Arbeitsplätzen.

In der kommenden Woche will die Gewerkschaft zudem die Tarifverhandlungen mit Karstadt fortsetzen. Verdi fordert dabei die Sicherung der Standorte aller Karstadt-Häuser und Beschäftigungsgarantien für die verbliebenen Arbeitsplätze.

Quelle: Kleinezeitung

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