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Filmfestival Cannes 2017: Stadt steckte Millionen Euro in die Sicherheit

Die jüngsten Terroranschläge in Europa haben ihre Spuren auch bei den Veranstaltern von Events hinterlassen, bei denen hochrangige Künstler aus aller Welt anwesend sind. So werden im französischen Cannes mehrere Millionen Euro in die Sicherheit des Filmfestivals investiert, das am 17. Mai 2017 beginnt. Es hat eine besondere Bedeutung, denn es ist das 70. Filmfestival, das in Cannes ausgerichtet wird. Zur Jury für die Vergabe der Goldenen Palmen, die von Pedro Almodóvar geleitet wird, gehören in diesem Jahr beispielsweise Will Smith, Maren Ade und Paolo Sorrentino. Auch die Liste der erwarteten Stargäste ist hochrangig. Dort finden sich Namen wie Nicole Kidman, Jake Gyllenhaal und Sofia Coppola.

Wie sicher ist ein Besuch beim Filmfestival Cannes 2017?

Für die Stadt Cannes sind die Investitionen in die Sicherheit nicht nur in Bezug auf das Filmfestival interessant. Die Stadt ist außerdem Veranstaltungsort der Musikmesse Midem sowie der Immobilienmessen MAPIC und MIPIM. Die Stadtverwaltung hat aus den Ereignissen im nur eine halbe Autostunde entfernten Nizza gelernt, wo zum französischen Nationalfeiertag 85 Menschen durch eine Terrorattacke mit einem Lastkraftwagen getötet wurden waren. David Lisnard, der Bürgermeister von Cannes, hat sich bereits im Jahr 2015 den israelischen Anti-Terror-Experten Nitzan Nuriel an die Seite geholt. Gemeinsam wurde ein ganzes Bündel von Maßnahmen entwickelt und realisiert.

Cannes gab 6 Millionen Euro allein für die Absicherung der Zufahrten aus

Rund um das Gelände des Filmfestivals Cannes 2017 wurden sämtliche Fußwege mit stationären Betonblöcken, den sogenannten „Nizza-Blockern“ versehen. Doch die Stadtväter verlassen sich nicht nur darauf, denn dass die „Nizza-Blocker“ allein keine 100-prozentige Sicherheit bieten, haben vor wenigen Wochen Tests der deutschen Prüforganisation Dekra ergeben. An sämtlichen Zufahrten zur Stadt und zum Festgelände wurden zusätzlich versenkbare Stahlpoller installiert. Allein das ließ sich die Stadtverwaltung 6 Millionen Euro kosten.
Die französische Marine wird während des Filmfestivals außerdem den Hafen der Stadt sowie den gesamten Küstenbereich abriegeln, um eine Terrorattacke vom Mittelmeer aus zu verhindern. Außerdem hat die Polizei rund 500 freiwillige Helfer akquiriert und geschult, die während des Filmfestivals in Zivilkleidung durch die Stadt patrouillieren, um kritische Aktivitäten sofort erkennen und melden zu können. Ives Darros, der Chef der Polizei in Cannes, bestätigte in einem Interview, dass die Sicherheit in Cannes im Jahr 2017 ein bisher unbekanntes Niveau erreicht hat. Er sollte es am besten beurteilen können, denn er ist seit 35 Jahren für die Sicherheit des Filmfestivals verantwortlich. Um zu verhindern, dass sich potentielle Terroristen unter die private Security der Stars mischen, mussten die Security-Mitglieder samt dem mitgebrachten Waffenarsenal vorher beim französischen Innenministerium registriert werden, um eine Vorabprüfung ihres Hintergrunds zu gewährleisten.

Quelle: festival-cannes.com, Variety

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