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Ferrero trennt sich nach Vorwürfen zu Kinderarbeit von Lieferant

Einem Bericht zufolge sollen die beliebten Überraschungseier des Herstellers Ferrero unter anderem mit dem Einsatz von Kinderarbeit hergestellt worden sein. Ferrero hat die Vorwürfe bei seinem rumänischen Zulieferer überprüft. Jetzt teilte das Unternehmen mit, dass es alle Beziehungen zum Sublieferanten Prolegis in Rumänien mit sofortiger Wirkung abgebrochen habe. Allerdings gibt der Konzern an, dass es keine Hinweise auf Kinderarbeit in Rumänien gäbe. Jedoch seien bei den eilig einberufenen Untersuchungen andere „Abweichungen von Ferrero-Richtlinien und –Verträgen“ ans Licht gekommen.

Keine klaren Aussagen von Ferrero

Welche Abweichungen der Süßwarenhersteller aber konkret meint, dazu schweigt sich der Konzern aus. Erste Mutmaßungen gehen davon aus, dass es mit der Hygiene bei dem Sublieferanten Probleme gibt. Grund zu dieser Annahme gibt ein Schreiben der Konzernzentrale, in dem es heißt, dass alle Ferrero-Produkte „strengsten Sicherheits- und Qualitätsprüfungen unterzogen werden“. Aber auch die Aussage, dass die Produktion alle zwei Stunden angehalten werde, um eine mögliche Keimbelastung zu überprüfen, heizt die Annahme an.

Andere Thesen gehen davon aus, dass es zu Problemen durch Heimarbeit und Kinderarbeit gekommen sei. Ein Bericht der britischen Boulevardzeitung „Sun“ zeigt die Bilder einer jungen Frau und ihrer kleinen Kinder, die die gelben Innenkapseln der Überraschungseier zu Hause befüllen und zusammensetzen. Allerdings gibt der Konzern nicht an, ob er Heimarbeit generell erlaube oder verbiete.

Wie geht es nun weiter bei Ferrero?

Ferrero selbst gab an, dass man an den Vorwurf der Kinderarbeit nicht glaube. Bisher habe es hierzu keinerlei Hinweise gegeben. Auch in Rumänien selbst zweifelt man den Wahrheitsgehalt an. Die betroffenen Eltern wollen deshalb rechtliche Schritte einlegen und verlangen eine Richtigstellung.

Ferrero hat sich zwar von Prolegis getrennt, will sich aber dennoch um die Mitarbeiter kümmern. Man wolle alles dafür tun, diejenigen Arbeiter, die mit dem Skandal nichts zu tun haben, nicht zu bestrafen. Allerdings gibt es keine Aussage dazu, wie man diese Bestrafung verhindern will. Fraglich bleibt nach den Offenbarungen jedoch, ob es zu Lieferschwierigkeiten für die Überraschungseier kommen wird. Denn zu weiteren Produktionsstätten für die beliebte Süßigkeit schweigt sich der Konzern weitestgehend aus.

Quelle: dpa

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