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Ernährungsreport 2017 – Deutsche lieben Fertiggerichte

Der aktuelle Ernährungsreport 2017 wurde jetzt vorgestellt. Im Fazit ergibt sich, dass die Deutschen immer weniger Lust haben, selbst zu kochen, stattdessen immer häufiger auf Fertiggerichte setzen. Die Lebensmittelzubereitung muss demnach möglichst schnell und einfach vonstattengehen. Lediglich 39 Prozent der Deutschen stellen sich noch täglich an den Herd.

Frauen wollen nicht mehr kochen

Insgesamt 1.000 Bürger ab 14 Jahren wurden im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten befragt. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) gab an, dass Gerichte schnell und einfach zubereitet werden sollen. Das sind immerhin zehn Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Vor allem bei den Frauen (63 Prozent) ist eine schnellstmögliche Zubereitung gewünscht, die Männer legen darauf mit 46 Prozent weniger Wert.

Zu den beliebtesten Gerichten, die sich schnell und einfach zubereiten lassen, gehörten vor allem Tiefkühlpizzen und ähnliche Fertiggerichte. 41 Prozent der befragten Bürger gaben demnach auch an, sich regelmäßig Tiefkühlgerichte in den Ofen zu schieben. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Anstieg um neun Prozent. Besonders hoch liegt der Anteil der Tiefkühlkost-Liebhaber bei den 19- bis 29-Jährigen mit 60 Prozent. Bei den 14- bis 18-Jährigen liegt er mit 54 Prozent nur unwesentlich niedriger.

Die Lust am Kochen lässt ebenfalls spürbar nach. Standen im vergangenen Jahr noch 41 Prozent täglich am Herd, sind es laut Ernährungsreport 2017 nur noch 39 Prozent. Die Zahl derer, die zwei bis drei Mal pro Woche kochen, sank von 37 auf 33 Prozent. Gut elf Prozent der Befragten gaben sogar an, gar nicht zu kochen.

Bei den Berufstätigen zeigt sich dagegen ein anderer Trend. Die meisten von ihnen (57 Prozent) bringen sich etwas zu Essen von zu Hause mit, anstatt in die Kantine zu gehen. Lediglich 20 Prozent gaben an, regelmäßig in der Kantine zu speisen. Genauso viele Befragte kommen sogar gänzlich ohne Mittagessen aus.

Fleisch beliebtestes Lebensmittel

Wie aus dem Ernährungsreport 2017 ebenfalls hervorging, bleibt Fleisch die beliebteste Speise der Deutschen. 53 Prozent der Befragten gaben an, dass Fleisch zu ihren Lieblingsspeisen gehöre, gefolgt von verschiedenen Nudelvariationen, für die sich jeder dritte Befragte aussprach. Auf Platz drei landeten Gemüsegerichte und auf Platz vier Gerichte mit Fisch.

Beim Fleisch sind die Deutschen allerdings qualitätsbewusster und anspruchsvoller geworden. 87 Prozent der Befragten interessieren sich nach eigenen Angaben für die Tierhaltung und wünschen sich hier Verbesserungen. 82 Prozent sprachen sich für mehr Transparenz, etwa durch Label oder Siegel, aus. Generell sprechen sich Frauen häufiger für eine artgerechte Tierhaltung aus. Jede zweite Frau schaut laut eigenen Angaben beim Einkauf auf Tierwohllabel, bei den Männern sind es nur 40 Prozent. 88 Prozent gaben zudem an, dass sie auch bereit wären, höhere Preise für Lebensmittel aus artgerechter Tierhaltung zu zahlen.

Schulessen muss qualitativ hochwertig sein

Wichtig ist den Verbrauchern laut Ernährungsreport 2017 zudem die Qualität des Essens in Schulen und Kitas. 90 Prozent gaben an, dass sie sich verbindliche Standards in der Schulspeisung wünschen, 80 Prozent forderten, dass man Schulessen und Co. steuerlich begünstigen müsse.

Christian Schmidt, deutscher Bundesernährungsminister, griff das Thema ebenfalls auf und forderte eine Art TÜV für die Lieferanten von Schulessen. Er gab dabei zu bedenken, dass immer mehr Kinder in Schule und Kita zu Mittag essen und man daher die Qualität des Essens überprüfen bzw. explizite Vorgaben für Schulessen machen müsse.

Quelle: AFP

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