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Höhere Steuern für Milch und Fleisch?

Fleisch, Milch und andere tierische Produkte werden derzeit mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent besteuert. Allerdings sind tierische Produkte bei ihrer Herstellung klimaschädlicher als der Anbau von Obst und Gemüse. Deshalb steht jetzt eine Debatte im Raum, die Mehrwertsteuer für Milch und Fleisch auf 19 Prozent anzuheben.

Klimaschutz durch höhere Mehrwertsteuer?

Das Umweltbundesamt fordert die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Tierprodukte, wie Fleisch und Milch. Durch eine solche Anhebung der Steuern könnten die Steuereinnahmen, die dem Staat zusätzlich entstehen und sich auf etwa 5,2 Milliarden Euro belaufen dürften, vom Staat genutzt werden, um den ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent noch weiter zu senken. Das zumindest erklärte Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes.

Sie schlägt vor, durch die zusätzlich frei werdenden Mittel die Mehrwertsteuersätze für pflanzliche Lebensmittel oder auch öffentliche Verkehrsmittel zu verringern. Dadurch könne das Klima geschützt werden und gleichzeitig käme diese Regelung den Steuerzahlern zugute.

Droht der Landwirtschaft das Aus?

Hintergrund der aktuellen Forderungen ist der Bericht des Umweltbundesamtes mit dem Titel „Umweltschädliche Subventionen in Deutschland“. Aus diesem geht hervor, dass die Landwirtschaft hierzulande erheblich zum gefürchteten Klimawandel beitrage. In Deutschland gilt sie gar als Hauptverursacher von Methan- und Lachgasemissionen.

Trotzdem würden die tierischen Produkte, wie Fleisch und Milch, vom ermäßigten Mehrwertsteuersatz profitieren. Dabei seien sie wesentlich klimaschädlicher als Obst, Gemüse oder Getreide. Für diese Aussagen hält man im Umweltbundesamt auch gleich einen passenden Vergleich parat: Die Produktion eines Kilogramms Rindfleisch verursache Treibhausgasemissionen zwischen sieben und 28 Kilogramm. Ein Kilogramm Gemüse kann unter Entstehen von weniger als einem Kilogramm Treibhausgasemissionen hergestellt werden.

Quelle: dpa

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