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Elbepegel Dresden bereits auf einem sehr niedrigen Niveau

Dresden, Germany above the Elbe River

Den aktuellen Prognosen zufolge fällt der Elbepegel in den nächsten Tagen weiter. Das geht aus den Daten des Landeshochwasserzentrums Sachsen hervor.

Wie sehr Deutschland bereits unter den Folgen des globalen Klimawandels leidet, zeigt nicht nur der Dürremonitor. Auch die Flusspegel bewegen sich immer häufiger an vielen Stellen in einem kritisch niedrigen Bereich. Obwohl es in den vergangenen Tagen mehrfach geregnet hat, deuten sich beispielsweise beim Elbepegel Dresden für die kommenden Wochen erste Probleme an. Das belegen die Pegelvorschau des Landeshochwasserzentrums und die Langzeitprognosen des Deutschen Wetterdienstes.

Wie hat sich der Elbepegel Dresden in den letzten Tagen entwickelt?

Am 29. Juni 2023 lag der Pegelstand der Elbe am Messpunkt Dresden noch bei 95 Zentimetern. Schon dieser Wert lag deutlich über dem mittleren Wasserstand, der als hydrologischer Hauptwert mit 151 Zentimetern angegeben wird. Bereits am 30. Juni 2023 morgens um 6:00 Uhr wurde lediglich noch ein Wasserstand von 73 Zentimetern ausgewiesen. Die 70-Zentimeter-Schwelle soll im Laufe des späten Nachmittags unterschritten werden. Am Wochenende wird sich der Elbepegel Dresden bei 66 bis 67 Zentimetern einpendeln. Rekordwerte sind das jedoch noch nicht. Im Sommer 2018 lag der Pegel zeitweise um mehr als ein Drittel niedriger. Der bisherige Rekordwert stammt aus dem Jahr 1954. Damals lag der Pegel der Elbe in Dresden gerade einmal noch bei 5 Zentimetern. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden mehrfach Pegel von weniger als 30 Zentimetern gemessen. Allerdings muss bei der Beurteilung dieser Rekorde berücksichtigt werden, dass es erst später möglich wurde, den Wasserstand der Oberelbe mit Wasser aus Talsperren in Tschechien zu stabilisieren.

Wie sehen die Prognosen für die erste Julihälfte 2023 aus?

Für die kommende Woche zeichnen sich nur geringe Niederschlagsmengen und Temperaturen und ab Mittwoch bereits wieder Temperaturen rund um die 30-Grad-Marke ab. Spitzenwerte sollen in der Region Dresden zu Beginn der zweiten Juliwoche erreicht werden. Die angekündigten Gewitterschauer bringen im Einzugsgebiet der Oberelbe keine Niederschlagsmengen, die sich signifikant auf den Pegel auswirken. Lediglich sehr kurzfristig steigende Pegel sind möglich. Von einer längerfristigen Entspannung kann angesichts der Wetterprognosen keine Rede sein. Sie lassen stattdessen ahnen, dass die Elbe im Verlauf der ersten Juliwoche immer weniger Wasser führen wird, denn die entstehenden Defizite können nicht vollständig über die Erhöhung der Wasserabgabe aus Talsperren in Tschechien kompensiert werden.

Wie wirkt sich die aktuelle Lage auf die „Weiße Flotte“ aus?

Ein Blick auf den Schiffseinsatzplan der „Weißen Flotte“ zeigt zumindest für die nächsten Tage noch keine Ausfälle. Allerdings warnt der Betreiberverein auf seiner Website bereits vor kurzfristig möglichen Änderungen. Kritisch wird die Lage für die meisten Raddampfer, wenn der Elbepegel Dresden 50 Zentimeter unterschreitet. Dann können die Raddampfer trotz der tieferen Fahrrinne nicht mehr alle Anlegestellen planmäßig anfahren und auch die Beförderungskapazität der einzelnen Schiffe wird zur Reduzierung des Tiefgangs beschränkt. Die besten Chancen, auch bei Niedrigwasser noch fahren zu können, haben die Salonschiffe „August Der Starke“ und „Gräfin Cosel“, weil sie es bei voller Ausnutzung der Kapazitäten lediglich auf einen Tiefgang von 95 Zentimetern bringen. Die Palette der Raddampfer weist mit 105 bis 114 Zentimetern einen größeren Tiefgang auf.

Quelle: Landeshochwasserzentrum Sachsen, DWD, Weiße Flotte Dresden e.V.

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