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DGB-Studie zeigt Unzufriedenheit junger Arbeitnehmer

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat eine aktuelle Studie durchgeführt. Aus dieser geht hervor, dass insbesondere junge Arbeitnehmer unzufrieden sind. Befristete Arbeitsverträge und geringe Einkommen sorgen für diese Unzufriedenheit. Der Studie zufolge ist jeder Fünfte der unter 30-Jährigen nur befristet eingestellt. Jeder dritte Arbeitnehmer unter 35 Jahren erhält einen Bruttolohn von maximal 1.500 Euro monatlich.

Die DGB-Ergebnisse werden allerdings auch bezweifelt – natürlich von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Die BDA meinte in Berlin, dass die Beschäftigten in unserem Land die Arbeitssituation insgesamt als sehr positiv ansehen würden. Der DGB hält mit seinen Zahlen dagegen.

So sehen die Zahlen des DGB aus

Der DGB wertete die Zahlen für die jungen Arbeitnehmer nochmals gesondert aus. Dabei zeigen sich teils deutliche Unterschiede, wie die folgenden Zahlen für Arbeitnehmer unter 35 Jahren belegen:

  • Bruttolohn bis maximal 800 Euro = 14 Prozent
  • Bruttolohn zwischen 1.500 und 2.500 Euro = 37 Prozent
  • Bruttolohn über 2.500 Euro = 28 Prozent

Anhand der Zahlen zeigt sich: Die Zufriedenheit mit dem eigenen Job, aber auch die Zukunftssicherheit sind bei jungen Arbeitnehmern eher gering ausgeprägt. Im Ergebnis zeigte sich auch, dass Frauen oft zu schlechteren Bedingungen als Männer arbeiten. Obwohl es sich um die aktuellste Untersuchung des DGB handelt, stammen die Zahlen allerdings bereits aus dem Jahr 2012.

Was sagen DGB und BDA zu den Ergebnissen?

Der DGB-Bundesjugendsekretär Florian Haggenmiller erklärte der Deutschen Presse-Agentur gegenüber, dass junge Frauen häufiger in befristeten Anstellungen oder Mini-Jobs arbeiten, als Männer. Allerdings ist das in den meisten Fällen nicht so gewollt, so dass der DGB gute Arbeitsbedingungen für beide Geschlechter fordert. Außerdem sei die Politik gefragt. Sie müsste gegen befristete Arbeitsverträge vorgehen, wenn ein plausibler Grund für die Befristung fehlt. Haggenmiller gibt als plausible Gründe lediglich die Elternzeit und eine Krankheitsvertretung an.

Die Arbeitgeber sehen das natürlich anders. Sie gehen von fehlerhaften Ergebnissen des DGB aus, weil die Umfragen und Ergebnisse unabhängiger Institutionen andere Ergebnisse ans Licht brachten. Sie erklärten, dass in diesen Umfragen gut 90 Prozent der Beschäftigten mit ihrer Arbeit zufrieden oder sogar sehr zufrieden seien.

Die flexiblen Beschäftigungsformen verteidigen die Arbeitgeber ebenfalls. Diese würden schließlich für geringere Einstiegshürden ins Berufsleben sorgen und langfristige Beschäftigungsperspektiven ermöglichen. Dabei wird folgende Begründung abgeliefert: Knapp drei Viertel der befristet eingestellten Arbeitnehmer würden bei ihrem jeweiligen Arbeitgeber eine Anschlussbeschäftigung erhalten. Zudem sei der Anteil an unbefristeten Arbeitsverhältnissen nach einer Befristung in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen, wohingegen die Zahl der befristeten Beschäftigungen auf bis zu acht Prozent gesunken sei.

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