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Deutsche Lehrer wettern gegen Wikipedia

Das Onlinelexikon Wikipedia wurde im Jahr 2001 ins Leben gerufen. Inzwischen wird dort Wissen in mehr knapp 300 Sprachen in über dreißig Millionen Artikeln angeboten. Allein an den deutschsprachigen Inhalten sind mittlerweile über 6.100 Autoren beteiligt. Jetzt werden einige Inhalte von Wikipedia massiv von deutschen Lehrern unter Beschuss genommen. Sie stört es vor allem, dass Kinder und Jugendliche über das Onlinelexikon, welches gerne Weltkulturerbe werden möchte, auch Zugriff auf pornografische Inhalte haben.

Lehrerverband hält Wikipeda für ungeeignet für Schüler

Der Chef des Deutschen Lehrerverband hat die Macher von Wikipedia nachdrücklich dazu aufgefordert, sämtliche pornografischen Inhalte schleunigst aus dem Onlinelexikon zu entfernen. Das dürfte für die Autoren eine wahre Sisyphos-Arbeit werden, denn es geht nicht nur um die Artikel, die beispielsweise zu Begriffen wie Masturbation und Co. hinterlegt worden sind. Was die deutschen Lehrer noch mehr stört, sind die Links zu Bildern, die sich in Drittdatenbanken befinden. Viele von ihnen sind nicht jugendfrei, auch wenn sie sich mit anderen Themen wie beispielsweise Geschlechtskrankheiten oder Piercing beschäftigen. Josef Kraus, der derzeitige Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbands bezeichnete Wikipedia deshalb in einem Interview als „unzulänglich für Hausarbeiten der Schüler“.

Was sagt Wikipedia zu den Vorwürfen und Forderungen?

Die Macher des Onlinelexikons gibt „durch die Blume“ einen Hinweis an die Mitglieder des Lehrerverbands, sich selbst als aktive Autoren zu betätigen. Michael Jahn, ein Mitarbeiter von Wikipedia, verweist darauf hin, dass es sich um eine offene Plattform handelt, an der jedermann Änderungen des Inhalts vornehmen kann. Er stimmt jedoch mit dem Hinweis des Lehrerverbands überein, dass Eltern ihre Kinder nicht unbeaufsichtigt im Internet recherchieren lassen sollen. Der Lehrerverband hatte allerdings schon vor der Forderung zur Entfernung der pornografischen Inhalte vor der Nutzung von Wikipedia als alleinige Recherchequelle für Hausarbeiten der Schüler gewarnt. Hier finden sich durchaus an einigen Stellen auch Fehler, da es keine zentrale fachkundige Kontrolle der Richtigkeit der Inhalte gibt, wie das vergleichsweise bei Lehrbüchern der Fall ist. Welche Änderungen an den Artikeln letztendlich zugelassen werden, bestimmen die Ursprungsautoren. Deshalb sollte man sich auch nicht wundern, wenn man zu einigen Fakten sehr widersprüchliche Angaben auf unterschiedlichen Plattformen findet.

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