Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Deutsche Bank schließt 188 Filialen

Am Sonntag hat die Deutsche Bank die endgültige Liste der Filialen veröffentlicht, die geschlossen werden sollen. Insgesamt soll das Filialnetz von derzeit 723 auf künftig nur noch 535 Filialen gesenkt werden. Besonders viele Niederlassungen fallen der aktuellen Liste zufolge in Nordrhein-Westfalen dem Sparprogramm zum Opfer. Im Laufe des kommenden Jahres sollen 51 Filialen der Deutschen Bank in NRW geschlossen werden. In der deutschen Bundeshauptstadt sollen 43 Niederlassungen ihre Pforten schließen, darunter auch 26 Filialen der Konzerntochter Berliner Bank.

In Niedersachsen schließen 16, in Baden-Württemberg zwölf und in Bayern elf Filialen. In Hamburg sind neun Niederlassungen betroffen, in Hessen elf. Davon entfallen alleine fünf Niederlassungen auf den Sitz der Deutschen Bank in Frankfurt. Die Aufgaben der Filialen sollen von der nächstgelegenen Filiale mit übernommen werden. Ziel ist es, die Kosten zu senken. Bereits im Juni hatte das Kreditinstitut angekündigt, sein Filialnetz um ein Viertel einzukürzen. Damit wolle man auch dem Trend zum Online-Banking gerecht werden.

Online-Banking vs. Bankfiliale

Christian Sewing, Privatkundenvorstand bei der Deutschen Bank, teilte am Sonntag mit, dass immer weniger Menschen überhaupt in die Filialen kommen, weil sie Online-Banking bequemer nutzen könnten. Außerdem erklärte Sewing, dass gut 30 der 188 geschlossenen Filialen im ländlichen Raum zu „Finanzagenturen“ umgewandelt werden sollen. Demnach sollen sie einen Großteil der Beratungsaufgaben übernehmen und einen SB-Bereich mit Geldautomaten und Kontoauszugsdruckern bereithalten. Somit will man für die Kunden auch im ländlichen Bereich gut erreichbar bleiben.

Zudem wolle die Deutsche Bank bis zum Jahr 2020 gut 750 Millionen Euro in den Ausbau des digitalen Angebots investieren. Insgesamt sieben Beratungszentren sollen bundesweit entstehen. 360 ausgebildete Bankkaufleute sollen die Kunden dort mittels Video, Chat oder Telefon auch außerhalb der üblichen Banköffnungszeiten beraten.

Deutsche Bank geht auf vermögende Kunden zu

Trotz des weiter anhaltenden Zinstiefs ist auch die Deutsche Bank darauf angewiesen, die eigenen Erträge zu steigern. Daher will man verstärkt auf vermögende Kunden setzen. So solle es künftig in jeder der noch erhaltenen DB-Filialen eine Vermögensverwaltungs-Beratung geben. Die Zahl der Experten in diesem Bereich soll aufgestockt werden.

Trotzdem wird die Deutsche Bank, wie bereits im Juni 2016 mitgeteilt, gut 3.000 Vollzeitstellen abbauen. 2.500 davon sollen auf das Privat- und Firmenkundengeschäft entfallen. Auch im Bereich Risikomanagement und Vermögensverwaltung werden Stellen abgebaut. Aus insgesamt zehn Märkten im Ausland will sich die Bank ebenso zurückziehen und das Investmentbanking soll eingedampft werden.

Quelle: dpa

About Author