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Unister meldet nach Tod des Chefs Insolvenz an

Internet-Millionär Thomas Wagner kam vor wenigen Tagen bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Der Gründer des Unternehmens Unister, das unter anderem Plattformen, wie ab-in-den-urlaub.de betreibt, beschäftigte insgesamt 1.000 Mitarbeiter. Die müssen jetzt aber um ihre Jobs bangen, weil die Unister-Holding kurz nach dem Tod des Chefs Insolvenz anmeldete. Das Amtsgericht Leipzig hat Lucas Flöther als Insolvenzverwalter eingesetzt. Wie Flöther erklärte, wolle er die operativen Gesellschaften aus der Insolvenz weitestgehend heraushalten. Mit der Insolvenz ergäbe sich für das Unternehmen aber erst einmal finanzielle Sicherheit und man könne die Einheit von Unister erhalten, um darauf aufbauend das Gesamtunternehmen wieder auf sichere Beine zu stellen.

Unister betreibt mehr als 40 Internetportale

Unister gehört zu den ganz großen Web-Start-Ups unserer Zeit. Mehr als 40 Internetportale, wie Fluege.de oder ab-in-den-Urlaub.de gehören zum Unternehmen. Über 1.000 Mitarbeiter sind beschäftigt und müssen jetzt hoffen, dass der Insolvenzverwalter die Insolvenz zugunsten des Unternehmens abwickelt.

Chef Thomas Wagner war am letzten Donnerstag in Slowenien mit einem Privatflugzeug abgestürzt. Auch Unister-Gesellschafter Oliver Schilling, der Pilot der Piper 32 und ein Banker verstarben bei dem Absturz. Die beiden Unister-Chefs befanden sich gerade auf der Rückreise aus Venedig.

Bisher ist aber unklar, was die beiden Unister-Chefs in Venedig wollten, denn vom Reiseanlass scheint auch bei Unister kaum jemand etwas zu wissen. Auch der ominöse Geldkoffer, der laut Medienberichten an der Absturzstelle gefunden worden sein soll, bleibt bisher sowohl von Polizei als auch von Unister selbst unkommentiert. Firmensprecher Dirk Rogl bestätigte lediglich, dass sich Wagner und Schilling in Venedig befanden, um dort Gespräche mit potenziellen Investoren zu führen.

Unister finanziell angeschlagen

Dabei gilt Unister schon seit einiger Zeit als finanziell angeschlagen. Hohe Schulden sollen auf das Betriebsergebnis drücken. Auch eine Umstrukturierung wurde daher seit einiger Zeit in Angriff genommen. So hat man beispielsweise die Travel-Sparte bereits 2014 ausgegliedert und in eine AG umgewandelt. Über 200 Mitarbeiter hat Unister entlassen, Mitte letzten Jahres wurden weitere 150 Stellen gestrichen. Außerdem plante man das „Effizienzsteigerungsprogramm“ Unister 3.0, mit dem man nochmals 30 Millionen Euro pro Jahr einsparen wollte. Zuletzt hat Unister sogar sein Portal Geld.de verkauft.

Für Verbraucher, die ihren Urlaub über eine der von Unister geführten Plattformen gebucht haben, müssen sich aber nicht sorgen, so die Verbraucherzentrale Sachsen. So beziehe sich die jetzt angemeldete Insolvenz nur auf die Holding, nicht aber auf die Tochterunternehmen, wie Travel24. Das Unternehmen Travel24.com ist zudem börsennotiert. Aber auch Reisen, die über fluege.de oder ab-in-den-urlaub.de gebucht wurden, könnten derzeit noch angetreten werden.  Sollten die Töchter doch noch mit in die Insolvenz rutschen, greift aber eine Versicherung, die für jede in Deutschland gebuchte Pauschalreise gilt.

Quelle: AFP

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