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Der deutsche Arbeitsmarkt im Juli 2015 mit guten Tendenzen

Angesichts der Tatsache, dass es im Juli 2015 rund 61.000 mehr Arbeitslose als im Vormonat gab, scheint der Hinweis auf gute Tendenzen etwas widersprüchlich zu sein. Doch bei der Bewertung der absoluten Zahlen müssen einige wichtige Faktoren berücksichtigt werden. Das beginnt bereits damit, dass viele Schulabgänger nicht sofort einen Ausbildungsplatz finden. Hinzu kommt, dass sich viele Anbieter für die Qualifikation Erwachsener bei der Planung der Zeiten der Ausbildung ebenfalls an den Schulferien orientieren. Das Gleiche gilt für die Einteilung der Schuljahre an den berufsbildenden Schulen. Insgesamt betrug die Arbeitslosenquote im Juli 2015 in Deutschland 6,3 Prozent und lag damit bei 2,773 Millionen.

Asylbewerber spielen eine wichtige Rolle in der Arbeitslosenstatistik

Genau diese Problematik spricht Carsten Brzeski an, der als Volkswirt für die ING Bank arbeitet. Er sieht in den Asylbewerbern keine Belastung für den Arbeitsmarkt, sondern betont die Chancen, die sich vor allem aus der abnehmenden Anzahl von Menschen im erwerbsfähigen Alter ergeben. Raimund Becker, eines der Vorstandsmitglieder der Bundesagentur für Arbeit, betonte, dass sich derzeit auf dem Arbeitsmarkt vor allem die Tatsache widerspiegelt, dass die Asylanten zuerst einen halbjährigen Deutschkurs besuchen müssen, bevor sie erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt integriert werden können. Die derzeitige Dauer der Anerkennung ausländischer Zeugnisse bei den Asylbewerbern ist auch Ingo Kramer, dem Chef des Arbeitgeberverbands, ein Dorn im Auge. Er betonte, dass ein erheblicher Teil der als Asylbewerber nach Deutschland gekommenen Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt dringend gebraucht werden.

Weitere Aussichten bei der Arbeitslosenstatistik sind gut

Frank-Jürgen Weise, der Chef der Bundesagentur für Arbeit, betonte bei der Präsentation der Arbeitslosenstatistik für Juli 2015, dass er innerhalb der nächsten drei Monate damit rechnet, dass es in Deutschland rund 120.000 Arbeitslose weniger geben wird. Er begründet das mit der zum Ende des Sommers üblichen Einstellungswelle in den Unternehmen. Für das gesamte Jahr 2015 schätzt Frank-Jürgen Weise einen Durchschnittswert von 2,79 Millionen Arbeitslosen ein. Für die Bundesagentur für Arbeit und für die Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles wäre das ein voller Erfolg, denn einen so niedrigen Wert gab es zuletzt im Jahr 1991.

Quelle: BA für Arbeit, Reuters

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