Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Baden-Württemberg und Bayern arbeiten im Kampf gegen Einbrecher zusammen

Nun ist es amtlich, Innenminister Reinhold Gall (SPD) aus Baden-Württemberg und Staatsminister Joachim Herrmann (CSU) aus Bayern haben eine Kooperation im Kampf gegen Einbrecher unterzeichnet. Beide Länder müssten ihre bisher sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Polizeien weiter ausbauen, um die Zahl der Wohnungseinbrüche zu senken und die Aufklärungsquote zu steigern.

Ebenfalls gaben beide Männer einen Halbjahresbericht zu den Wohnungseinbrüchen in ihren Ländern bekannt. Demnach wurden alleine in Baden-Württemberg 17 Verfahren gegen Banden geführt, die häufig aus Ost- und Südeuropa kommen. Insgesamt wurden 79 Tatverdächtige inhaftiert, denen man 559 Einbrüche zurechnet. Diese Banden aus Süd- und Osteuropa sollen bei der Zusammenarbeit von Bayern und Baden-Württemberg denn auch näher ins Visier genommen werden. Herrmann erklärte bei dem Termin, dass 43 Prozent der 631 in 2014 gefassten Einbrecher aus dem Ausland stammten, also nur zum Zweck des Einbruchs eingereist seien. Allerdings dürfe man dies nicht in Zusammenhang mit der aktuellen Flüchtlingswelle bringen, erklärte Herrmann ausdrücklich.

Wie wollen Bayern und Baden-Württemberg zusammenarbeiten?

Bayern und Baden-Württemberg haben sich nun entschlossen, in der Bekämpfung von Einbrecherbanden stärker zusammenzuarbeiten. So sollen strategische und operative Lagebilder täglich ausgetauscht werden. Auch tatrelevante Ermittlungsdaten, wie etwa zu verdächtigen Personen, Fahrzeugen oder dem Diebesgut an sich, sollen die Polizeien untereinander austauschen. Bei bedeutenden Ermittlungsverfahren mit länderübergreifendem Bezug soll zudem eine Information der Polizei im jeweils anderen Land erfolgen.

Die Auswertung von Täterspuren soll weiter optimiert werden, die Vernetzung steigen. Bisher speichert jedes Land für sich die Daten zu Werkzeug- oder Schuhspuren. Ab dem Herbst sollen Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen koordiniert werden. Bisher gab es damit schon gute Erfahrungen. Bereits im März hatte es einen Schwerpunkteinsatz in Bayern gegeben, an dem 1.280 Beamte beteiligt waren. Sie überprüften 7.700 Personen und 5.600 Fahrzeuge und konnten am Ende des Tages 30 Personen festnehmen.

Baden-Württemberg und Bayern vereint im Kampf gegen Einbrecher

Ebenfalls will Baden-Württemberg in Stuttgart und Karlsruhe demnächst Versuche mit dem „Predictive Policing“ durchführen. Zusammen mit den Bayern will man das System weiter entwickeln, derzeit laufe die Ausschreibung dafür. Bereits seit letztem Oktober setzt die Polizei in München und Mittelfranken zudem eine spezielle Prognose-Software ein. Hierbei geht man davon aus, dass die Einbrecher in der Nähe der Orte zuschlagen, an denen sie schon einmal erfolgreich einbrechen konnten. Diese Gebiete will die Polizei durch vermehrtes Streifefahren und verdeckte Ermittlungen besser schützen.

Wie Herrmann berichtete, habe das ebenfalls bereits zu Erfolgen geführt. In den so überwachten Gebieten in München ging die Zahl der Einbrüche bereits um 42 Prozent zurück, in Mittelfranken immerhin um 17,5 Prozent. 26 Personen konnten sogar schon festgenommen werden.

Beide Länder gaben zudem an, in der Präventionsarbeit noch enger zusammenarbeiten zu wollen. Gut jeder zweite Einbruch scheitert schließlich durch gezielte Präventionsmaßnahmen.

Quelle: Südwestpresse

About Author