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Das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer nimmt kein Ende

Die erste Augustwoche 2015 sorgte erneut für eine Schreckensmeldung. Bis zu 350 Flüchtlinge sollen ums Leben gekommen sein, als erneut ein Boot knapp dreißig Kilometer von der Küste Lybiens entfernt kenterte. Diese Zahlen nannten übereinstimmend das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen und die italienische Küstenwache. 250 lybische Flüchtlinge konnten diesen beiden Quellen zufolge unmittelbar nach dem Kentern des völlig überladenen Fischerboots gerettet werden. In den ersten Stunden nach dem Unglück wurden mehr als ein Dutzend Leichen geborgen.

Angaben weisen noch Unterschiede auf

Der „Times of Malta“ liegen nach eigenen Angaben Informationen vor, nach denen sich bis zu 700 Flüchtlinge an Bord des Bootes befunden haben sollen. Das würde bedeuten, dass es bis zu 450 Opfer geben könnte. Die in Malta ansässige Migrant Report Hilfsorganisation geht sogar von noch höheren Opferzahlen aus. Danach könnte die Zahl Anzahl der zu bergenden Leichen bis zu 600 betragen. Damit würde das aktuelle Unglück einen der negativen Spitzenplätze bei den Flüchtlingsdramen 2015 auf dem Mittelmeer einnehmen. Über die Unglücksursache wird derzeit noch spekuliert. Nach Angaben des Nachrichtensenders BBC soll das Verhalten der Flüchtlinge selbst dazu geführt haben, dass das Fischerboot kenterte. Die Mehrheit der Flüchtlinge an Bord lief danach zu der Seite, auf der sich ein irisches Schiff näherte.

Schlepperbanden sind für mehrere Tausend Tote verantwortlich

Nach den Angaben der Internationalen Organisation für Migration hat es allein im Jahr 2000 selbst ohne dieses neuerliche Unglück bereits über 2000 Tote bei Zwischenfällen mit Flüchtlingsbooten auf dem Mittelmeer gegeben. Die meisten Menschen starben bei den Überfahrten von Lybien zur italienischen Küste. Diese Route wird nicht nur von Flüchtlingen aus Lybien genutzt, sondern auch Flüchtlinge aus Eritrea und Somalia sind auf dieser gefährlichen Route unterwegs. Der Grund dafür ist, dass die Schlepperbanden Fischerboote einsetzen, die sie zu Dumpingpreisen kaufen können. Zumeist handelt es sich um Boote, die wegen Mängeln bei der Seetüchtigkeit längst ausgemustert wurden. Außerdem werden die Flüchtlingsboote in den meisten Fällen ohne erfahrene Matrosen und Kapitäne auf die Reise geschickt.

Quelle: BBC

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