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Daimler plant Akku-Fabrik in Sachsen

Die Absatzzahlen der Elektroautos sind eher bescheiden zu nennen. Dennoch setzen die großen Autobauer auch weiterhin auf den alternativen Antrieb. Dazu gehört auch Daimler, der jetzt sogar den Bau einer eigenen Akku-Fabrik in Sachsen plant. Damit will man nicht nur Vorreiter bei der Produktion von E-Autos werden, sondern in erster Linie dem Hauptkonkurrenten Tesla die Stirn bieten.

Daimler mit eigenen Batteriesystemen

Daimler setzt aber nicht nur auf neue Automodelle mit Elektroantrieb, sondern auch auf eigens entwickelte Batteriesysteme. Im sächsischen Kamenz will der Autobauer jetzt zudem eine zweite Batteriefabrik bauen, um die eigenen Produktionskapazitäten zu erweitern. Am Montag soll die Grundsteinlegung erfolgen, zu der natürlich auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich eingeladen ist. Ebenfalls soll Kanzlerin Angela Merkel zur Grundsteinlegung kommen.

Die Bundesregierung hatte sich zwar kürzlich von dem einstigen Ziel bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen, distanziert, dennoch hofft man auch in der Regierung weiter auf den Durchbruch der Elektromobilität.

Bei Daimler hofft man nicht nur, sondern investiert gleich. Dabei, erklärte Daimler-Chef Dieter Zetsche, „stehe das emissionsfreie Fahren im Zentrum“ der aktuellen Daimler-Strategie. Der Ausbau der Batterieproduktion gehöre ebenfalls zu dieser Strategie. Generell könnten effiziente Ladesysteme künftig entscheidend sein, wenn es darum geht, einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu erhalten. Denn auch die Konkurrenz setzt verstärkt auf Elektroautos, einfach auch aufgrund der zunehmend strengeren Emissionsvorgaben seitens der Politik.

Zehn Elektromodelle von Daimler binnen fünf Jahren

Bis zum Jahr 2022 will Daimler mehr als zehn reine Elektroautos auf den Markt bringen. Dafür seien aber hocheffiziente Batterien von größter Bedeutung, so Thomas Weber, Mitglied im Vorstand von Daimler. Diese Batterien sollten dann vorwiegend für die Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge von Smart und Mercedes-Benz genutzt werden.

Die Unternehmensberatung Roland Berger hat zwar nach einer aktuellen Auswertung einen weiteren massiven Preisverfall bei Lithium-Ionen-Batterien vorhergesagt, so dass Elektroautos insgesamt erschwinglicher werden dürften. Dennoch sind die Batterien derzeit das teuerste Bauteil an Elektroautos. Da Verbraucher jedoch Kosten und Leistung vergleichen, entscheiden sie sich aufgrund der teuren Batterien immer noch häufig gegen das Elektroauto.

Deshalb will Daimler jetzt einen weltweiten Produktionsverbund aufbauen. In den kommenden Jahren will Daimler Jahr für Jahr eine Milliarde Euro in den Produktionsverbund für Lithium-Ionen-Batterien investieren. Im sächsischen Kamenz soll dann das Kompetenzzentrum für diesen Verbund entstehen. Dort entstand bereits 2010 die 100-prozentige Daimler-Tochter Deutsche Accumotive. 2018 soll die zweite Tochtergesellschaft dieser Art in Betrieb gehen. Wie Daimler erklärte, habe man das neue Accumotive-Werk so geplant, dass es CO2-neutral agieren könne. Die Produktionsanlagen werden über ein Blockheizkraftwert (BHKW) und eine Photovoltaikanlage mit Strom versorgt. Ergänzt werden diese mit stationären Batteriespeichern.

Stationäre Batteriespeicher als zweites Daimler-Standbein

Bereits 2015 war der Daimler-Konzern mit der Tochter Accumotive in das Geschäft mit stationären Batteriespeichern eingestiegen. Diese können sowohl in privaten Haushalten, wie auch in der Industrie eingesetzt werden. So können die Lithium-Ionen-Batterien etwa das Stromnetz stabilisieren oder die mit PV-Anlagen produzierte Energie speichern.

Dabei arbeitet die Accumotive eng mit Mercedes-Benz Energy zusammen. Gemeinsam will man dem großen Konkurrenten Tesla die Stirn bieten. Mit dem neuen sächsischen Werk soll die bisherige Fläche für Produktion und Logistik in Kamenz auf gut 80.000 Quadratmeter vervierfacht werden. Aktuell werden in Kamenz 350 Mitarbeiter beschäftigt. Wenn sich alles nach Plan entwickelt, könnte die Zahl der Mitarbeiter bis 2020 verdoppelt werden.

Quelle: AFP

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