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Bildungsstudie zeigt, welche Bildungsziele erreicht wurden

Der Bildungsforscher Klaus Klemm hat im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes eine aktuelle Studie aufgestellt, mit der die 2008 auf dem Bildungsgipfel gesteckten Ziele von Bund und Ländern überprüft werden sollten. Dabei zeigte sich, dass viele Ziele völlig verfehlt wurden, andere dagegen wurden fast, aber nicht ganz erreicht. Klemm kritisierte diese Verfehlung der Ziele drastisch, die Regierungsbeteiligten dagegen hoben vor allem die Ziele hervor, die erreicht wurden.

Ein kleiner Überblick über die gesteckten und erreichten Ziele macht es deutlich:

  • Quote der Schulabgänger ohne Abschluss sollte halbiert werden – 2015 sollten nur noch vier Prozent der Schulabgänger ohne Abschluss daher kommen. Bisher ist unklar, ob das Ziel erreicht werden kann, zuletzt lag die Quote noch bei 5,7 Prozent.
  • Quote der jungen Erwachsenen ohne Ausbildung sollte halbiert werden auf 8,5 Prozent – aktuell ist fast jeder siebte junge Erwachsene ohne Ausbildung (13,8 Prozent).
  • Ausbau der Krippenplätze für unter Dreijährige – Ziel waren 35 Prozent, aktuell sind es 32,3 Prozent.
  • Weiterbildungsquote sollte auf 50 Prozent erhöht werden – 49 Prozent wurden bereits 2012 erreicht. Allerdings sind Arbeitslose, Menschen ohne Ausbildung und mit Migrationshintergrund kaum an Weiterbildungen beteiligt.
  • Quote der Studienanfänger sollte auf 40 Prozent erhöht werden – dieses Ziel wurde weit übertroffen.

Wie sehen die Beteiligten die Ergebnisse?

Die Beteiligten sehen die Ergebnisse der aktuellen Bildungsstudie natürlich gespalten. So erklärte Elke Hannack, ihres Zeichens DGB-Vizechefin, dass Deutschland sozial gespalten sei. Es brauche einen weiteren Bildungsgipfel. Regierungssprecher Steffen Seibert stellte dagegen die Erfolge heraus, wie die Erhöhung der Zahl der Studienanfänger und erklärte, dass es in vielen Bildungsbereichen deutliche Fortschritte gegeben habe.

Johanna Wanka, die Bundesbildungsministerin, erklärte, der Bildungsgipfel von 2008 habe einen enormen Schub gebracht habe. Zudem liegen für das aktuelle Jahr noch keine Zahlen vor, weshalb man die Gesamtergebnisse der Studie anzweifelt. Die Kultusministerkonferenz betonte ebenfalls, dass es deutliche Fortschritte gegeben habe. Trotzdem müsse man in Zukunft natürlich weitere Anstrengungen unternehmen.

Ernst Dieter Rossmann, Bildungsexperte der SPD, fordert dagegen einen Bildungsrat nach dem Vorbild des Wissenschaftsrats. In diesem sollen Kommunen, Wissenschaftseinrichtungen, Bund und Länder vertreten sein und auf institutioneller Basis zusammenarbeiten.

Quelle: Südwest Presse

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