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Berufsausbildung: Zahl der Ausbildungsverträge stagniert

Statistic Graphs

Die Entwicklung der Anzahl der Verträge für eine duale Berufsausbildung ist ein Anlass zur Sorge. Das beweisen offizielle statistische Daten.

Ein Hauptproblem ist, dass viele angebotene Stellen für die duale Berufsausbildung nicht besetzt werden können. Nach den offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamts standen zuletzt nur rund 422.400 Bewerberinnen und Bewerber der insgesamt fast 546.000 freien Ausbildungsplätzen gegenüber. Einen derart gewaltigen Überschuss an Lehrstellen hat es seit der Wiedervereinigung Deutschlands nicht gegeben. Noch bis 2015 gab es alljährlich sogar weniger Ausbildungsplätze als an einer dualen Ausbildung interessierte junge Menschen.

Welche Berufe sind bei der Berufsausbildung besonders beliebt?

Das größte Interesse besteht bei den jungen Menschen an kaufmännischen Ausbildungen. Sie bleiben weiter auf den vorderen Rängen der Beliebtheitsliste. Die meisten Ausbildungsverträge wurden im vergangenen Jahr für künftige Einzelhandelskaufleute abgeschlossen. Auf dem dritten Rang der meisten Neuverträge landen Kraftfahrzeugmechatroniker/-innen vor denjenigen, die künftig als Kaufleute im Büromanagement arbeiten möchten. Ebenfalls unter den Top 5 der beliebtesten Ausbildungsberufe landeten Verkäufer/-innen sowie die Berufsrichtung Informatik. Diese fünf Berufsrichtungen machten im Berichtszeitraum 22 Prozent aller neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge aus. Andere Bereiche wiesen ein schwindendes Interesse auf. Dazu gehören die traditionellen Handwerksberufe (minus 2 Prozent) sowie landwirtschaftliche Berufe (minus 5 Prozent). Auch die Nachfrage für die duale Ausbildung für die Berufe im Öffentlichen Dienst, für Freie Berufe sowie den Bereich Hauswirtschaf ging signifikant zurück.

Vor-Corona-Niveau längst nicht wieder erreicht

Letztes Jahr wurden rund 0,8 Prozent mehr Verträge für einen Berufsabschluss mit der dualen Ausbildung neu abgeschlossen und damit eine leichte Steigerung erzielt. Allerdings weist sie deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen auf und eine erschreckende Bilanz bleibt. Die Gesamtzahl lag mit einem Defizit von 8 Prozent sehr deutlich unter dem Level des Jahres 2019. Damit setzt sich ein Trend fort, der bereits weit vor der Zeit der Coronakrise begonnen hatte. Das zeigt ein Blick auf die absoluten Zahlen. Im Jahr 2012 wurden bundesweit noch rund 544.400 Neuverträge für eine duale Berufsausbildung unterzeichnet. Im Jahr 2022 schlugen lediglich noch rund 469.900 neue Ausbildungsverträge zu Buche.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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