Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Ausbau Eisenbahnnetz in Deutschland: Wie geht es weiter?

Railway, Eisenbahnschienen

Will die Bundesregierung ihre Klimaziele erreichen, spielen öffentliche Verkehrsmittel eine wichtige Rolle. Dafür muss auch ein Ausbau des Eisenbahnnetzes erfolgen.

Die Pläne rund um das Eisenbahnnetz in Deutschland waren Inhalt von gleich zwei Kleinen Anfragen von Bundestagsabgeordneten an die Bundesregierung. Zu beiden Anfragen liegen die Antworten inzwischen vor. Sie zeigen, dass immense Investitionen erforderlich sind, um die Bahnstrecken auf die künftigen Anforderungen vorzubereiten. Betroffen davon sind sowohl der Personenverkehr als auch der Güterverkehr. Die wichtigsten Ziele im Personenverkehr stellen Verkürzungen der Fahrzeiten und der Taktzeiten dar.

Bahn und Bund treffen Vorbereitungen für neuen „Deutschlandtakt“

Bisher galt bei den Zugverbindungen zwischen den wichtigsten Städten ein „Deutschlandtakt“ von einer Stunde. Die Bundesregierung und die Deutsche Bahn haben sich Taktzeiten von 30 Minuten als Ziel gesetzt, die streckenweise auch bereits praktiziert werden. Das führt allerdings jetzt schon auf vielen Strecken zu einer Überlastung. In der Konsequenz bedeutet das, die Eisenbahntrassen auf eine noch höhere Auslastung vorbereiten zu müssen. Dafür sind auf zahlreichen Streckenabschnitten Generalsanierungen der Gleisanlagen erforderlich. In ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion benennt die Bundesregierung insgesamt 42 Streckenabschnitte. Einige Beispiele aus dieser Liste sind die Strecken Hamburg-Berlin, Frankfurt/Main-Mannheim, Bremen-Osnabrück, Hamburg-Hannover, Mannheim-Karlsruhe, Würzburg-Nürnberg und Stendal-Magdeburg. Die dafür aufzubringenden Mittel haben ein immenses Volumen. Allein für die Generalsanierung der Strecke Frankfurt/Main-Mannheim beläuft sich die Kostenschätzung der Deutschen Bahn auf rund 608 Millionen Euro.

Welche weiteren Ziele enthält der „Masterplan Schienenverkehr“?

Mit dem neuen „Deutschlandtakt“ wollen die Deutsche Bahn und die Bundesregierung eine Verdoppelung der aktuellen Fahrgastzahlen innerhalb der nächsten sieben Jahre erreichen. Diese Entwicklung wird parallel über die Verkürzung der Fahrzeiten nach den Generalsanierung der Eisenbahntrassen und das 49-Euro-Ticket nebst regionalen Zusatzangeboten forciert. Doch allein die Fokussierung auf den Personenverkehr reicht für das Erreichen der Klimaziele im Verkehrsbereich nicht aus. Die Modernisierung und Erweiterung der Schienennetze kommen auch dem Güterverkehr zugute. Das Ziel besteht darin, den Anteil der schienengebundenen Gütertransporte am sogenannten Modal Split zeitgleich auf wenigstens 25 Prozent zu erhöhen. Dort sind aktuell ebenfalls fehlende Kapazitäten aufgrund der vielerorts maroden Schienenwege zu verzeichnen. Zahlreiche Strecken weisen derzeit schon eine Überlastung um etwa 25 auf.

Generalsanierungen der Schienenwege sind eine zusätzliche Herausforderung

Aus den umfangreichen Sanierungsplänen resultiert ein Problem, denn während der Baumaßnahmen müssen Alternativstrecken gefahren werden. Dafür sind umfangreiche Vorbereitungen notwendig, um die dort vorhandenen Kapazitäten vorübergehend deutlich zu steigern. Die Deutsche Bahn bereitet sich bereits mit einer Optimierung der Nutzungsplanung dieser Strecken auf die Bauphasen vor. Eine wichtige Rolle dabei spielt auch die zeitliche Planung der Sanierungen in den einzelnen Regionen. Sie sind nur gestaffelt möglich und eine Hauptaufgabe des Bundes und der Deutschen Bahn besteht darin, einen optimalen Bauablauf und die termingerechte Fertigstellung zu sichern, um Überlagerungseffekte durch zeitgleiche Ausfälle mehrerer Hauptstrecken in einer Region zu vermeiden.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksachen 20/6944 und 20/6922

About Author