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Altkanzler Schröder erhält weiter umstrittene Zahlungen

Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder macht in diesen Tagen von sich reden. Läuft alles, wie geplant, soll Schröder noch heute in den Aufsichtsrat des russischen Energieriesen Rosneft gewählt werden, eventuell sogar der Aufsichtsratsvorsitzende werden. Das Gehalt für diesen Job soll sich im sechsstelligen Bereich bewegen – und genau das sorgt für Kritik, denn Schröder erhält auch noch reichlich Geld aus der deutschen Staatskasse.

561.000 Euro für Schröders Berliner Büro

Darunter finden sich alleine 561.000 Euro pro Jahr für die Bezahlung von Schröders Mitarbeitern im Berliner Büro. Diese Zahl geht aus einer Antwort des Bundeskanzleramts auf Anfrage der Linksfraktion hervor. Wie alle einstigen Bundeskanzler hat auch Schröder Anspruch auf ein Büro. Das Ruhegehalt Schröders soll demnach für die sieben Amtsjahre von 1998 bis 2005 als Kanzler 35 Prozent des Gehalts des jetzigen Kanzlers betragen. Das sind weitere 6.446 Euro monatlich. Hinzu kommen die Bezüge Schröders für seine Zeiten in der Landesregierung Niedersachsens sowie für die Zeit als Bundestagsabgeordneter.

Alexander Neu von der Linken warf nicht nur Schröder, sondern auch anderen Ex-Politikern die „Mentalität des Absahnens“ vor. Seiner Meinung nach missbrauchen sie ihre politischen Kontakte, um sich lukrative Jobs in der Privatwirtschaft zu sichern. Gleichzeitig nutzen sie aber auch die Privilegien, die in Deutschland Spitzenpolitikern zustehen.

Jetzt sorgt Schröders Wahl in den Aufsichtsrat von Rosneft für Aufsehen. Genaue Angaben zu seinem Gehalt gibt es derzeit nicht. Allerdings hatte Schröder nach einem Medienbericht über die Vorstandsgehälter des Konzerns erklärt, er bekomme nicht einmal ein Zehntel dieser. Die durchschnittlichen Vorstandsgehälter belaufen sich auf sechs Millionen Euro, ein Zehntel wären immer noch 600.000 Euro.

Schröder bei Rosneft – aus deutscher Sicht schwierig

Schwierig ist die Lage nicht nur, weil Altkanzler Schröder in der Privatwirtschaft Fuß fasst, sondern das auch noch ausgerechnet bei Rosneft. Das Unternehmen wurde nämlich 2014 im Ukraine-Konflikt mit Sanktionen belegt. Dabei ist Gerhard Schröder schon 2005 kurz nach seiner Abwahl als Kanzler beim Betreiber der Gas-Pipeline Nord Stream eingestiegen.

Damals wurde er Vorsitzender des Aktionärsausschusses eines Konsortiums, an dem auch der russische Staatskonzern Gazprom die Mehrheit hielt. Im letzten Jahr wurde der heute 73-jährige Altkanzler sogar zum Chef des Verwaltungsrats von Nord Stream 2, einer Gazprom-Tochter, ernannt.

Quelle: dpa

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