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25. Oktober 2015 – 5. Jahrestag des Sumatra-Erdbebens

Angesichts der Tatsache, dass Sumatra im Oktober 2010 bereits ein Tsunami-Warnsystem besaß, stellen sich viele Menschen die Frage, warum das damalige Erbeben mehr als 430 bestätigte Todesopfer forderte. Mehr als hundert Menschen werden bis heute vermisst. Der Grund dafür ist sehr einfach: Das Erdbeben der Stärke 7,7 ereignete sich am 25. Oktober 2015 so dicht an der Küste, dass die Vorwarnzeit für den davon ausgelösten Tsunami gerade einmal zehn bis fünfzehn Minuten betrug. Dennoch gelang es Tausenden Menschen in den betroffenen Küstenregionen, noch rechtzeitig höher gelegene Landabschnitte zu erreichen. Ansonsten hätte die stellenweise bis zu drei Meter hohe Flutwelle noch deutlich mehr Todesopfer gefordert.

Die Eckdaten und Historie des Sumatra-Erdbebens von 2010

Das Erdbeben vom 25. Oktober 2010 gehörte zu einer ganzen Serie so genannter Megathrust-Erdbeben. Das Epizentrum befand sich 240 Kilometer von der rund 340.000 Einwohner zählenden Stadt Bengkulu entfernt. Die Distanz bis zur Hafenstadt Padang mit mehr als 820.000 Einwohnern betrug 280 Kilometer. Es war nicht das erste große Erdbeben in der Region. Die Bebenserie startete am 26. Dezember 2004 mit dem Sumatra-Andamanen-Beben, welches eine Stärke von 9,1 aufwies. In der Weltrangliste der stärksten Erdbeben steht es derzeit auf dem dritten Platz. Die Opferzahlen waren riesig. Das Sumatra-Andamanen-Beben und die davon verursachten Megatsunamis forderten insgesamt 230.000 Todesopfer und machten etwa 1,7 Millionen Menschen obdachlos.

Am 28. März 2005 wurde die gleiche Region von einem Erdbeben der Stärke 8,6 getroffen. Durch die Erfahrungen mit dem Tsunami des Sumatra-Andamanen-Bebens gelang eine rechtzeitige Evakuierung der gefährdeten Regionen, sodass es bei einer Zahl von 1.300 Toten durch die direkten Folgen des Erdbebens blieb. Am 6. März 2007 wurde die Region Sumatra binnen zwei Stunden gleich von zwei Erdbeben mit Stärken von 6,3 und 6,4 auf der Momenten-Magnituden-Skala, deren Werte mit der Richter-Skala fast übereinstimmen. Im September des gleichen Jahres gab es in Sumatra eine ganze Erdbebenserie, die Stärken bis zu 8,5 auf der Momenten-Magnituden-Skala erreichten. Ein Megatsunami wie beim Sumatra-Andamanen-Beben im Jahr 2004 blieb glücklicherweise aus.

Warum gibt es in Sumatra so oft schwere Erdbeben?

Die Insel befindet sich in der Nähe einer Plattengrenze, dem so genannten Sunda-Megathrust. An dieser Stelle schiebt sich die Australische Platte unter die Sunda-Platte, wodurch der Sundagraben gebildet wird. Der Sundagraben ist insgesamt 2.250 Kilometer lang und befindet sich an der tiefsten Stelle 7.455 Meter unter dem Meeresspiegel. Er reicht von der Insel Java im Norden bis hin zur Weihnachtsinsel in Süden. Entgegen der volkstümlichen Meinung ist der Sundagraben nicht der tiefste Bereich im Indischen Ozean. Der Rekordhalter ist hier derzeit das Diamantinatief, das bis 8.047 Meter unter den Meeresspiegel reicht.

Quelle: Wikipedia

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