Gustav Simon war der erste Arzt, der sich mit den Möglichkeiten der
Wie entwickelte sich das Wissen um die Nephrektomie weiter?
Die wichtigste Erkenntnis der genannten Chirurgen war die Tatsache, dass der Mensch auch mit einer Niere leben kann, wenn er seine Ernährung, sein Trinkverhalten und den Umgang mit Genussmitteln aller Art darauf einstellt. Die anfänglich hohe Sterberate nach den Nierenentfernungen war überwiegend dem Infektionsrisiko geschuldet. Dort sorgten die Erkenntnisse von Joseph Lister, 1. Baron Lister für einen Wandel. Er ging mit dem „Listerschen Verband“ als „Vater der antiseptischen Chirurgie“ in die Geschichte ein. Davon profitierten nicht nur die Patienten, bei denen eine Nephrektomie durchgeführt werden musste. Der „Listersche Verband“ senkte auch die Sterblichkeit bei allen anderen Arten von chirurgischen Eingriffen.
Wie kam es zur ersten Nephrektomie durch Gustav Simon?
Gustav Simon erblickte im Mai 1824 im Darmstadt das Licht der Welt. Nach seinem Medizinstudium an den Universitäten Gießen und Heidelberg war er zuerst 13 Jahre lang als Militärarzt tätig. 1861 warb ihn Carl Friedrich Strempel für das von ihm gegründete Klinikum der Universität Rostock ab. Dort beschäftigte er sich weiter mit der chirurgischen Behandlung von Kriegsverletzungen, widmete sich aber parallel der ästhetischen und gynäkologischen Chirurgie. Dabei entwickelte sich Gustav Simon zu einem Experten für die operative Behandlung von Fisteln zwischen der Blase und der Scheide. Sie gehörten damals zu den häufigsten Komplikationen der Geburtshilfe. Einer seiner Lehrmeister war der französische Chirurg Antoine-Joseph Jobert de Lamballe. Diese Spezialisierung brachte Gustav Simon mit Margaretha Kleb zusammen. Sie wurde zur Patientin, an der Gustav Simon 1869 die erste Nephrektomie durchführte. Zuvor hatte er seine Vorgehensweise an Hunden erfolgreich getestet.
Quelle: Universität Heidelberg, Universität München
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