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100 Jahre erfolgreiche Behandlung von Diabetes mit Insulin

Anticoagulant Injection

Insulin als Medikament bei Diabetes gehört zu den wichtigsten Errungenschaften der Medizin. Viele Menschen verdanken dem Medikament ihr Leben.

Die Symptome von Diabetes wurden bereits vor mehr als drei Jahrtausenden beschrieben. Die Bezeichnung Diabetes für Zuckerkrankheit kam erstmals etwa 100 Jahre nach Beginn der Christlichen Zeitrechnung zum Einsatz. Urheber des Begriffs war der griechische Arzt und Gelehrte Aretaios. Doch die Geschichte der Anwendung von Insulin begann erst rund 18 Jahrhunderte später.

Wer setzte wann das Insulin erstmals zur Behandlung von Diabetes ein?

Für den ersten wichtigen Meilenstein sorgte der rumänische Professor Nicolae Paulescu. Er gewann Insulin aus dem Gewebe der Bauspeicheldrüse und benannte es deshalb zuerst als Pankrein. Paulescu leitete den Namen aus der griechischen Bezeichnung Pankreas für die Bauchspeicheldrüse ab. Im Jahr 1921 berichtete er von erfolgreichen Versuchen der Behandlung von Tieren und beantragte das Patent für sein Pankrein. Im Jahr 1922 starteten die beiden Kanadier Charles Herbert Best und Sir Frederick Grant Banting die ersten Versuche zur Behandlung von Menschen mit dem von ihnen als Isletin bezeichneten Wirkstoff tierischer Herkunft. Die erste Erwähnung des Wirkstoffs mit dem heute üblichen Namen Insulin stammt aus einer Arbeit, die der britische Physiologe Edward Albert Sharpey-Schafer im Jahr 1910 veröffentlichte. Er berief sich dabei auf den sogenannten „Zülzer-Extrakt“ (gewonnen aus Hafer), der sich aufgrund seiner erheblichen Nebenwirkungen als Behandlungsmethode der Diabetes beim Menschen nicht durchsetzen konnte.

Zahlen und Fakten rund um Diabetes

Nach den Angaben des Bundesgesundheitsministeriums gibt es allein in Deutschland rund 7,2 Millionen Menschen, bei denen ein Diabetes mellitus diagnostiziert wurde. Die Mehrheit der Erkrankungen entfällt mit etwa 90 bis 95 Prozent auf den Typ 2. Dort liegt entweder eine Insulinresistenz oder eine verminderte Insulinproduktion zugrunde. Bei einer Typ-1-Diabetes ist immer eine Verabreichung von Insulin erforderlich. Beim Typ 2 kann es im Verlaufe der Erkrankung zur Notwendigkeit der Verabreichung kommen. Für die Behandlung stehen mittlerweile mehr als ein Dutzend verschiedene Medikamente mit Insulin zur Verfügung. Genaue Zahlen, wie viele Menschen in Deutschland Behandlungen mit Insulin bekommen, geben weder das Bundesgesundheitsministerium noch das RKI an. Interessant ist jedoch ein Blick auf die Verteilung von Diabetes. Bei Männern steigt das Risiko ab dem 6. Lebensjahrzehnt und bei Frauen ab dem 7. Lebensjahrzehnt signifikant an. Menschen aus unteren Gesellschaftsschichten sind nach den RKI-Daten häufiger betroffen als Menschen aus mittleren und höheren Gesellschaftsschichten.

Quelle: Bundesgesundheitsministerium, RKI, UniProt

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