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10.000 Todesopfer nach Erdbeben in Nepal befürchtet

Die Angaben zur Anzahl der Opfer der Reihe schwerer Erdbeben in Nepal, Indien und China steigt ständig weiter an. Bisher wurden weit mehr als 4.300 Todesopfer offiziell bestätigt. Die Regierung in Nepal geht inzwischen davon aus, dass die Erdbeben bis zu 10.000 Todesopfer gefordert haben könnten. Diese Zahl gab Sushil Koirala, der Ministerpräsident von Nepal, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters an. Mehr als 7.000 Verletzte werden derzeit in den noch funktionsfähigen Krankenhäusern des Landes behandelt. Damit sind die Auswirkungen der Erdbeben im April 2015 deutlich größer als bei den Erdbeben, die Nepal im Jahr 1934 heimgesucht haben. Damals waren rund 8.500 Nepalesen durch die Folgen der Erschütterungen und Gebäudeeinstürze ums Leben gekommen.

Rettungsarbeiten werden durch weitere Nachbeben in Nepal erschwert

Noch immer ist die Erde in Nepal und Indien nicht zur Ruhe gekommen. Auch in den Abendstunden und in der Nacht vom 27. auf den 28. April 2015 gab es weitere Nachbeben, Betroffen waren erneut die Regionen Kodari, Kirtipur, Lamjung und Narkakot sowie die Landeshauptstadt Kathmandu. Die Nachbeben wiesen Stärken bis zu 4,8 auf der nach oben offenen Richter-Skala auf. Auch in Indien gab es ein stärkeres Nachbeben am 27. April 2015. Das Epizentrum des mit einer Stärke von 5,1 gemessenen Bebens lag zehn Kilometer südwestlich von Mirik. In China gab es in der Region Luring am Abend des 27. April 2015 ein Nachbeben mit einer Stärke von 4,3.

Viele Regionen in Nepal sind noch immer unzugänglich

Vom Mount Everest gibt es die ersten erfreulichen Nachrichten. Dort konnten die Bergungsarbeiten am Basislager abgeschlossen werden, das nach dem Erdbeben in Nepal von einer Lawine verschüttet worden war. Anderenorts warten die Menschen noch vergeblich auf Hilfe. Der Grund ist, dass der Flughafen von Kathmandu nicht die Kapazitäten hat, jetzt alle Flüge abzufertigen, die für die Hilfsaktionen notwendig wären. Hinzu kommen Tausende Menschen, die nach das Land nach den Erdbeben so schnell wie möglich verlassen möchten. Unzählige Straßen sind unpassierbar. Das bedeutet, dass die Rettungskräfte sich in viele Regionen vorerst nur aus der Luft ein Bild machen können. Und das zeigt eine katastrophale Lage. Viele Dörfer wurden dem Erdboden gleich gemacht. Selbst in der Hauptstadt Kathmandu konnten die Helfer mit der Bergungstechnik noch nicht bis überall vordringen, da Schuttberge die Straßen blockieren.

Nepal braucht über längeren Zeitraum hinweg internationale Hilfen

In Nepal leben insgesamt rund 28 Millionen Menschen. Mit etwa acht Millionen Menschen ist mehr als ein Viertel der gesamten Bevölkerung direkt von den Auswirkungen der Erdbeben in Nepal betroffen. Diese Zahlen nannten die Vertreter der Vereinten Nationen. Von dort kam auch bereits der Hinweis, dass in den nächsten Wochen und Monaten rund 1,4 Millionen Menschen in Nepal unmittelbar auf die Hilfen der Staatengemeinschaft durch die Lieferung von Lebensmitteln angewiesen sind.

Quelle: Reuters, USGS

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